Full text: Volkswirtschaftslehre VII. Band: Das Verkehrswesen. (7)

174 II. Abschnitt. Der Straßenverkebr. 
In Elsaß-Lothringen waren Ende 1909 ausgebaut 1169 km Staatsstraben, 
3181 km Bezirks- und Kreisstrahen, 1167 km Vizinalstraben, 5209 km 
Vizinal- und Gemeindewege (zusammen 13726 km). Osterreich batte 
1898 1908 
Aerarialstraben 15901 km 16 091 km 
Landesstrahen 3026 „ 3051 „ 
Bezirks- und Konkurrenzstraßen 54 541 „ 63 091 „ 
Gemeindestraben 35 224 „ 36 463 „ 
  
zusammen 108 692 km 118 699 
In Belgien waren vorhanden 
1830 1860 1890 1909 
Staatsstraben 2593 km 4548 km 7307 km 5046 km 
Provinzialstrahen 514 „ 1507 „ 1497 „ 1579 „ 
Sonstige Landstrahen 134 „ 620 „ 233 „ 74 „ 
zusammen 3241 km 6575 km 9037 km 9699 km 
Die Bezeichnung der Strabenarten in den einzelnen Staaten ist verschieden 
und die Zahlen sind nicht gleichartig und vollständig genug, um Vergleichs- 
ziffern über die Strabendichte in den beteiligten Ländern daraus zu be- 
rechnen. Soweit bei den einzelnen Ländern Ziffern für frühere Jahre 
beigegeben sind, zeigen sie jedenfalls eine Zunahme der Ausrüstung mit 
Landstraßen bis in die heutige Zeit hinein. 
5* 2. Die 7iebroft und die Fllrzenge. Die menschliche Kraft 
wurde zuerst in den Dienst der Lastenbeförderung gestellt, zum Tragen 
sowohl als auch später zum Fortschleifen von Lasten und in noch 
späteren Zeiten als Schiebkraft für Handkarren und als Zugkraft 
von Räderfahrzeugen. Niemals ist der Mensch aus dieser Rolle voll- 
ständig ausgeschieden. Man braucht nicht nur daran zu denken, dabß 
wie in den ältesten Zeiten so auch jetzt noch in Asien der Mensch als 
Sänftenträger und als Zugkraft für zweirädrige Fahrzeuge benutzt wird. 
Auch die abendländische Welt kann bis heute der menschlichen Trag-, 
Zug- und Schiebkraft noch nicht entbehren. In eigenartiger Weise 
findet die menschliche Muskelkraft neuerdings bei den Fahrrädern Ver- 
wendung, wo sie als Triebkraft im eigentlichen Sinne des Wortes er- 
scheint und in wirksamer Weise die räumlichen Enfernungen über- 
windet. 
Ist aber auch die menschliche Muskelkraft auf höheren Stufen nicht 
aus der Rolle der Triebkraft im Verkehrsdienst ausgeschieden, so ist 
doch ein wesenthcher Fortschritt insofern zu verzeichnen, als in den vor- 
geschrittenen Ländern nur im Orts- und im engsten Nahverkehr und 
höchstens in schwierigem Gelinde auf etwas weitere Entfernungen noch 
diese Verwendung stattfindet. Wie wichtig sie auf niedrigeren Stufen 
für den Lastenverkehr gewesen ist, läht sich aus der großben Bedeutung 
7
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.