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die luxemburgischen und sponheimschen Lande,
letzterer die untere Markgrafschaft mit Durlach
und Pforzheim, sowie die hochbergischen Gebiete
im Breisgau. So entstanden die beiden Linien
Baden-Baden und Baden-Durlach. Nach einigem
Schwanken blieb Baden-Baden katholisch, Baden-
Durlach wurde lutherisch und während des
dreißigjährigen Krieges zeitweise seines landes-
herrlichen Hauses beraubt. Der Gegensatz der Be-
kenntnisse trennte seitdem nicht nur das Haus,
sondern auch die badischen Lande und wies ihrer
Politik verschiedene Bahnen an. Markgraf Karl
Wilhelm von der Durlacher Linie begründete
1715 die neue Hauptstadt Karlsruhe.
Die in Baden wie in anderen Ländern ent-
standenen Landstände traten nach dem dreißig-
jährigen Kriege allmählich außer Wirksamkeit.
Auf Grund eines schon am 28. Januar 1765
abgeschlossenen Vertrages, der namentlich den
Religionsstand sicherte, wurden nach dem Aus-
sterben der Linie Baden-Baden am 21. Oktober
1771 die gesamten badischen Lande unter dem
Markgrafen Karl Friedrich (seit 1738 in Baden-
Durlach regierend) vereinigt. Zu Baden-Durlach
mit 29,50 Quadratmeilen und 99150 Einwohnern
kamen mit Baden-Baden 35,50 Quadratmeilen und
75000 Einwohner hinzu. Die einheitliche Mark-
grafschaft Baden erstreckte sich seitdem in viel-
fach durchbrochenem Gebiete das rechte Rhein-
ufer entlang von der Basel und Hüningen gegen-
über liegenden Seite bis südlich von Bruchsal.
Dazu kamen einzelne Gebiete in der links-
rheinischen Pfalz, namentlich Teile der Graf-
schaft Sponheim mit Birkenfeld e Im Reichs-
fürstenrate führte Baden die drei Stimmen Baden-
Baden, Baden-Durlach und Baden-Hochberg unter
den altfürstlichen Häusern.
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