Full text: Über Ursprung und Fortbildung des bayrischen Landes-, Haus- und Reichs-Wappens

des baperifchen Landes», Gaus= und Weiche = Wappens, 47 
Ihafts sMechte und Blutbannı vom Kaifer mit Fahnen belieben, 
aber nicht mit der berzoglihen Landesfahne. 1) Don Herzog 
Heinrich dem Löwen an find von feinen Nachfolgern im Herzogs 
thume Bayern, mit Ausnahme des Herzogs Dito 1, wegen feiner 
kurzen Regierungszeit, Siegel mit Schilden und Fahnen, worauf 
fih die Nauten zeigen, vorhanden, Nur zeigen fihb auch neben 
den bayerifchen Landeszeichen die fihon beftandenen Wappenfcilde 
von anderen, an die Herzoge gefommenen Ländern, unbefchadet 
der fich ermweifenden fortwährenden Achtung der altbayerifchen 
Landeswappen. Vom Herzoge Ludwig dem Kelheimer find zwar 
außer den Giegeln von 4202 und 1209, worauf weder auf den 
Sahne, noh auf dem Brufibilde ein Zeichen vorlommt ?5), nur 
wenige Siegel noch erhalten, Uber in feinem Siegel von 41220 ift 
unverkennbar die Fahne gerautet, wenn auch nit unterfcheidbar 
ft, ob die Zeihen auf dem Bruftbilde Sparren oder Rauten 
dbarftelen. Die Siegel Herzoge Dito ded Erlaudten von den 
Sahren 1230, 33, 35 und 36 16) haben auf dem Bruftfchilde einen 
Löwen, in der Fahne aber die Nauten, und an einer Urkunde die- 
fes Herzogs vom Sahre 4244 zeigen fih im Siegel ebenfalls auf 
dem Bruftfchilde der Köme und in der Sahne die Rauten, und es 
bangt an blauen und weißen und nur fehr wenig eingemengten 
rothen Seidenfohnüren, die rothen wegen der Mheinpfalz Die 
Urkunde ift abgedruct in Monumentis boieis Vol. Ill. bei den 
Urkunden über Naitenhbaslah No. 32. p. 139, aber ohne Eiegel, 
mwelhes jedoh Palbaufen im Original befichtigte. Gelbft in 
einem Siegei des mehrgedahten Herzogs Dtto v.%. 1233, welches 
Scholliner in feiner biftorifch-beraldifdhen Abhandlung Tab, I. in 
Kupfer ftehen ließ, Fommen gegen feine Behauptungen in Betreff 
des grafl, bognifhen Wappens fhon die Rauten vor, nur nidt 
14) Pfeffel erachtete eben, weil die Grafen in den Fahnen und Schilden auf ihren 
Siegeln mannigfahe Beiden hatten, daß e5 Keine Randeöfarben gegeben habe. 
Auen fie als Grafen Eonnten unbefhavet der Nationalgeihen und Wappen über ihre 
Netchölehen eigne Zeichen und Wappen haben oder Gefhlehtömwapren führen. Uebrigene 
gaben Baiferlihe Wahnenlehen, ald vom Kaifer und Rei unmittelbar und über ganze 
GSrafjhuften, Neihögebiete oder hohe Uemter und Würden verliehen, jedesmal dem Bes 
liehenen fürftlide Würde (Principatum). 
15) M. b. Vol. X. Tab. ]. ad pag. 47 und Vol. XI. Tab. 5. No. 25. 
16) M. b. Vol. X. Tab, I, ad annum 1236, — Orig. Guelf. T, II. ; 
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