Full text: Über Ursprung und Fortbildung des bayrischen Landes-, Haus- und Reichs-Wappens

24 Meber Urkprung und Sortbildung 
nicht ald Mannlehben eingezogen wurde, an Mieberbayern und 
nicht minder das Wappenbild des Pantbertbiere, das alfo in 
folcher Weife in dad Wappen von Wiederbayern überging und biefem 
Sahrbunderte hindurch einen unterfcheidenden Charakter vom ober: 
bayerifhen Wappen verlieh. Nur fcheint diefer Uebergang des 
Pantbers nicht fogleih mit dem Erkauf des Erbguts der Bräfin 
Elifabeth, fondern erft als die berzoglidy Eärnibnifche Linie um 
das Sabr 1270 außftarb, erfolgi zu feyn. Diefes erweifet fpre- 
hend eine Urkunde des Herzogs Heinrich von Niederbayern, worin 
er dem Klofter Maitenbaslach die niedere Gerichtsbarkeit verlieh. 
Sie fchließt mit zwei Sahrzahlen, nämlich der Zahrzabl 1258, 
wo Heinrih den Erlauf der ortenb. Güter no nicht gemadt 
batte, und ber Tabrzabl 4271 mit dein Ausdrude der Menovas 
tion 9, wo die Bärnthnifche Linie Drtenburgs fchon erlofchen war, 
und erhielt zwei Siegel, wovon daß erftere ältere ald dreiedichter 
Schild mit Weden und der Umfchrift „S. Heinrici Ducis Bava- 
riae‘‘ erfcheint, das neuere aber von 4271 einen rechisfebenden 
Heiter zeigt, der in der linken Hand einen breiedigten Schild mit 
den Weden, an der vordern Pferbdede einen Schild mit dem 
Löwen in der Mitte, und an dem bintern Theil der Dferddede 
einen Schild mit einem Panthertbier zeigt. 9) In den fogenanns 
ten Selreifiegeln fommt aud) der Panther allein vor, wie die Abs 
bildungen in Monumentis boicis mweifen. Weber die Güter nun, 
welde Herzog Heinrich von des Pfalzgrafen Napoto III. von 
Drtenburg Erbtochter Elifabetb und ihrem Manne, dem Grafen 
von Werdenberg, erkaufte und die größtentheils im alten Nottgau 
und am Fluffe Rott fituirt waren, beftellte er ein eigenes Vize: 
domamt mit dem Beinamen „an der NMott” und gab demfelben, 
weil die Güter von den Ortenburgern der Kärntibner Linie ber 
rührten, zum Amtsfiegel das Panthertbier. Diefes bewiefen meb- 
rere Siegel der Vizedome zu Rott, z. 3. Sigillum Alberonis de 
  
8) „Ne autem,“ heißt e8 im Dokument, „elicui hujas nostrae donationis graciam 
liceat irritare — — — ad confirmationem perpetnam nostri Sigilli impressione prae- 
sentem paginarı dusimus raburandam.‘‘ Datum Burghusen anno grecie MCCLVIII. 
Nonas Julii, — Renovatum sub eigillo nostro novo. Anno Dni, MCCLXXI. MM. f 
aud Kelle Sof. Lipomaly bereit® angeregte Grundlinien ber Deraldit 2c. 3816 &.99 u, 100, 
9) M. b. Vol. II. Tab. Il, ad pag. 156. No. 8.
	        
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