Full text: Über Ursprung und Fortbildung des bayrischen Landes-, Haus- und Reichs-Wappens

des baysrifchen Landes», Maus » und Reiche» Wappens. 4 
Das Ganze war mit einem königlichen Gezelte umgeben, das auf 
beiden Eeiten in ungebundenen Knoten aufgefhlungen, auswen- 
dig purpurm, inwendig mit Hermelin ausgefchlagen, an der Kup: 
pel und am Saume mit goldenen Duaften, Krepinen und Treffen 
befept war, und auf feinem Bipfel abermal eine goldene Königs: 
Erone zeigte. 
Diefes Wappen durfte vollfländig nur in den Majefläte: 
itegeln und dem großen gebeimen Eiegel für die Minifterial, Des 
partements gebraucht werden, und zwar mit der AUmfchrift: Maxi- 
milianus dei gratia rex Bojourise. Die Hofitäbe und niedern Eis 
niglihen Behörden nahmen nah ihrem Nange in ihren Biegeln 
nur mehr oder minder bievon auf. 
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Vl. 
Neuefte Formen und VBilder. 
E86 folgten indeffen nodh immer Wechfel in ben Beltandihei- 
len des Königreihd Bayern (mit Ausnahme von DObers und 
Niederbayern und Oberpfals) bid in das Zahr 1819. Schon 
t. 5. 4810 wurden erworben: 
4) Das Fürftenthbum Hegensburg in Zolge des Wiener Gries 
dens vom 44. Dltober 1808 aus Anlaß eined Vertrags zwifchen 
dem Kaijer der Franzofen und dem König von Bayern. ') 
2) Die Markgraffhaft Bayreutb und de6 Dorf Kaulftorf 
gleihfals durch den Vertrag mit dem franzöfifchen Kaifer 2). 
3) Das Fürftenthum Berchtoldsgaden mit Zugehörung, fo wie 
4) von Defterreich das ganze Innviertel und ein XTheil des 
Hausrucviertels ebenfalls in HBolge des Wiener Sriedens und 
Vertrags mit dein Kaifer der Franzofen. 9) 
Entgegen mwurbe aber abgetreten 
4) der füdlihe Theil der Graffebaft Tyrol durd Vertrag ınti 
  
I) M. f. Befigergreifungd = Patent vom 7. April 1810 im Mogsbl. 1810 Seite 837. 
2) Nogebi. 1KI0. ©. 539, 
3) Befigergreifungd s Patent vom 19. September 1810, Rogsbl. 1810, &. 857,
	        
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