Full text: Die Weltgeschichte. Erster Theil. Das Alterthum. (1)

288 Die Römer. 
ein aus Italien zurückgekehrter Verbannter von den 1000 des Kalli- 
krates, und das Volk waren gegen die Stimme der Vernunft taub und 
wollten Krieg. Metellus rückte von Makedonien herab und vernichtete 
das kleine Heer des Kritolaus bei Skarphea in Lokris. Noch einmal 
bot er Frieden an, fand aber kein Gehör und machte im Oberbefehle 
dem Mummius Platz. Diesem stellte sich Diäus, ein wüthender Römer- 
feind wie Kritolaus, der sich durch Gift getödtet hatte, mit 3000 Mann 
auf dem Isthmus entgegen. Er wurde mit leichter Mühe überwältigt; 
darauf tödtete er Weib und Kinder und sich selbst. Mummius rückte in 
das offene Korinth ein, denn kein Mensch leistete ihm Widerstand, aber 
dessenungeachtet wurden die Einwohner gemordet oder verkauft und die 
mehr als tausendjährige prächtige Stadt niedergebrannt. Mummius 
hielt einen Triumph, Griechenland wurde unter dem Namen Achaia rö- 
mische Provinz und beschloß sein nationales Dasein. 
Doch griechische Wissenschaft und Kunst konnten die Römer nicht 
erobern; diese mußten sie den Griechen lassen, bei denen sie noch manche 
späte Blüte trieben. Ueberdies rächten sich die Griechen an den Rö- 
mern dadurch, daß sie denselben ihre eigene sittliche Verdorbenheit ein- 
impften und griechische Palastsklaven haben zur Zeit der Cäsaren manchen 
vornehmen Römer um Gut und Leben gebracht. 
Krieg des Lusitauiers Virtathus (150—140 v. Chr.). 
Numantia zerstört (133). 
Im zweiten punischen Kriege hatten die Römer einen großen Theil 
von Spanien unterworfen und es in zwei Provinzen getheilt; unaufbör= 
lich bekriegten sie seitdem die noch unabhängigen kleinen spanischen Völ- 
kerschaften, die nach dem tapfersten Widerstande vereinzelt unterlagen. 
Zuletzt widerstanden noch die Lusitanier; diesen versprach der Prätor Galba 
den Frieden und lockte die tapfersten aus dem Gebirge heraus, indem er 
ihnen besseres Land zur Ansiedlung verhieß; er ließ sie aber entwaffnen 
und niederhauen. Nun entstand ein furchtbarer Rachekrieg; Viriathus, 
der aus einem Hirten zum Bandenführer und aus diesem zum Feld- 
herrn wurde (wie der Empecinado und el Pastor 1809), führte sie 
an, schlug einen römischen Prätor nach dem anderen und brachte viele 
Bergvölker von neuem zum Aufstande gegen Rom. Im Jahr 141 schloß 
er ein römisches Heer ein und machte nur auf vie Bedingung Frieden, 
daß die unbesiegten Stämme in Ruhe gelassen würven: Schon im fol- 
genden Jahre brach der Prätor Servillus Cäpio den Frieden, wurde 
aber von Viriathus geschlagen und dieser bot abermals Frieden an. Das 
benutzte der Prätor; erkaufte einige Leute aus der Umgebung des Lusi- 
taniers und ließ ihn ermorden.
	        
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