Kaiser Justinian I. ftürzt das vandalische Reich. Das ostgothische Reich. 8
Justinian I.
stürzt durch Belisar das vandalische Reich (533—534).
Ihm folgte sein Sohn Hunerich (477—484), diesem seine Neffen
Gunthamund und Thrasamund (484—523), dann erst sein Sohn Hil-
derich (523—530), der sich dem katholischen Glauben zuwandte und
mit dem byzantinischen Kaiser Justinian 1 in freundschaftliche Bezichun-
gen trat. Dadurch erregte er die Unzufriedenheit seines immer noch
wilden, aber unter dem afrikanischen Himmel verweichlichten Bolkes,
welche sein Vetter Gelimer benutzte, um ihn vom Throne zu ftürzen.
Als Justinian I. sich für Hilderich verwandte und Gelimer durch eine
strengere Behandlung Hilderichs antwortete, schickte Justinian ein Heer
unter seinem großen Feloherrn Belisar (533), der Gelimer bei Deci-
mum unweit Karthago schlug, diese Stadt mit Hilfe der Einwohner
leicht in seine Gewalt brachte, Gelimer bei Trikameron, 3½ Meilen
südwestlich von Karthago, noch einmal besiegte, ihn hierauf in einer
Bergfeste einschloß und durch Hunger zur Uebergabe nöthigte (534).
Gelimer wurde zu Konstantinopel im Triumphe aufgefübrt und erhielt
dann zu seinem Unterhalte einige Güter in Galatien, wo er in Ver-
gessenheit sein Leben beschloß.
Von dem Volke der Vandalen wurde die streitbare Mannschaft nach
Kleinasien abgeführt und unter das römische Heer gesteckt. Während
der Ueberfahrt nach Asien überwältigten 400 Mann die Schiffsleute bei
Lesbos, erreichten glücklich die Küste Mauretaniens, ließen die Schiffe
am Strande liegen und warfen sich in die Gebirge. Durch unzufriedene
Mauren verstärkt, schlug ibr Anführer Stotzas und nach dessen Tode
Gunthar die Byzantiner fast in jedem Treffen, bis (546) sich dicse der
kühnen Barbaren auf dieselbe Weise entledigten, wie einst der Merer
Kyaxares der Skpythen.
Das ostgothische Reich in Italien (1493—553).
Ost-- und Westgotben.
Die Gothen wohnten im 2. Jahrhundert n. Chr. am rechten Ufer
der unteren Weichsel, im Anfang des 3. Jahrhunderts traten sie aber
schon als ein mächtiges Volk an den Küsten des schwarzen Meeres auf,
das mit den römischen Kaisern seit Philippus Arabs (Thl. 1. S. 387)
an der untern Donau kämpfte, Dacien, Mösien und Makedonien über-
zog, selbst Flotten ausrüstete und seine Verwistungen von den Küsten
der taurischen Halbinsel (Krim) bis Kypern und Kreta ausdehnte. Kon-
stantin der Große nöthigte die Gothen zum Frieden mit den Römern,
der bis 363 dauerte.
11