264 Deutschland und Ztallen finken.
Adel zum Fluchen übergingen, und endlich wie von einem Wuthanfalle
ergriffen zu den Waffen rannten und die Dörfer zur Vertilgung des
Adels aufriefen. In der Isle de France, der Mkardie, um Soissons
und Beauvais wurde der Aufstand allgemein; die Bauern plünderten
und verbrannten über hundert Schlösser, erschlugen die Edelherren, miß-
handelten deren Frauen und Töchter und ermordeten dann auch diese.
Sie wuchsen zu einem Heere von 60,000 Mann an; aber auch der Adel
hatte sich aufgemacht und vertilgte nun schonungslos alle Bauern, welche
an den Gräueln Theil genommen hatten.
dorl V. (1364—1380).
Von 1364 bis 1380 regierte Karl V. Frankreich im Geiste Phi-
lipps des Schönen, vielleicht nur weniger gewaltthätig; weil er aber
die Ordnung und Einheit des Reichs wieder herstellte und mit den
Engländern einen im Ganzen vortheilhaften Krieg führte, beehren ihn
die französischen Chronisten mit dem Beinamen des „Weisen“.
Du Guesklin, der Konnetable von Frankreich (1369—1380).
Der Waffenstillstand von Bretignp, 1360 zwischen den Engländern
und Franzosen abgeschlossen, wurde von Zeit zu Zeit verlängert; dies
hinderte aber nicht, daß Engländer und Franzosen sich dennoch trafen.
In Kastilien hatte Don Pedro der Grausame 1334 den Thron be-
stiegenz vor seinem Wüthen flüchtete sich Heinrich Trastamare, sein un-
##chter Bruder, nach Aragonien, das auf Kastilien immer eifersüchtig
war. Diesem führte der französische Held Bertrand du Guesklin ein
Heer französischer Ritter und Kriegsknechte zu, welche während des
englisch-französischen Waffenstillstandes nichts zu thun hatten. Allein
Pedro wandte sich nun an den schwarzen Prinzen, der auch in Spanien
siegte und Pedro wieder einsetzte (1367). Aber als der Prinz abge-
zogen war, gewann Heinrich Trastamare mit du Guesklins Hilfe über
den verhaßten Pedro die Oberhand und ließ ihn (1369) ermorden.
Die Trastamare behaupteten von da an den kastilischen Thron und
Frankreich hatte nun an Kastilien einen Verbündeten. Denn der Krieg
brach (1369) zwischen England und Frankreich wieder aus, weil die
Franzosen Aquitanien (unter diesem Titel hatte Eduard III. alle seine
Besitzungen in Frankreich zu einem Herzogthum vereinigt, in dessen
Hauptstadt Bordeaur der schwarze Prinz residierte) nicht als souveränes
Herzogthum anerkennen wollten. Der schwarze Prinz erfocht noch
einige Vortheile, erkrankte aber bald und kehrte nach England zurück,
wo er 1376 starb (sein Vater 1377); im Ganzen jedoch war der
Vortheil auf Seite der Franzosen. Die kastilische Flotte gewann schon
1371 einen Sieg über die englische bei la Rochelle; du Guesklin er-