Full text: Die Weltgeschichte. Dritter Theil. Die neue Zeit. (3)

Napoleon Bonaparte in Jialien. 319 
und trieb das schwache österreichische Heer über die Sieg, die Lahn und 
den Main zurück, nahm Frankfurt, Nürnberg u. s. w., brandschatzte 
Frankfurt um 6, den fränkischen Kreis aber um 16 Millionen und nä- 
herte sich mit dem linken Flügel dem Böhmerwald, während er mit dem 
rechten die Vereinigung mit Moreau suchte. Nun giug aber Karl mit 
20,000 Mann Kerntruppen bei Ingolstadt plötzlich über die Donau, in 
Eilmärschen den Altmühlgrund hinauf, überfiel den Vortrab Jourdans 
unter Bernadotte bei Theining (22. August), erreichte und schlug 
Jourdan selbst bei Amberg (24. August), und noch einmal vollstän- 
dig bei Würzburg (3. September). Das französische Heer eilte in 
wilder Flucht über den Rhein, während die Bauern im Spessart und 
Odenwald Tausende der zersprengten Räuber todtschlugen. Nun mußte 
auch Morcau, der bis München vorgedrungen war, eilig umkehren 
und vollbrachte diesen Rückzug mit ausgezeichneter Geschicklichkeit; doch 
wurde er von Karl bei Emmendingen eingeholt und geschlagen und 
nach einem hartnäckigen Treffen bei Schliengen über den Rhein zu- 
rückgetrieben (Oktober). 
Napoleon Bonaparte in Stalien. 
So war Deutschland von dem Feinde befreit, aber in Italien war 
der Sieg mit den Franzosen. Hier traf der 27jährige Bonaparte 
(geboren den 15. August 1769) ein vernachlässigtes, von allem entblöß- 
tes Heer, das seit 1792 mit wechselndem Erfolge sich mit den Piemon= 
tesen und Oesterreichern schlug; wie einst Hannibal, so wies er seine 
Soldaten auf das reiche Italien; „ein Sieg, Soldaten," sagte er, „wird 
euch alles geben, was ihr braucht, Kleidung, Nahrung und Geld.“ 
Mit 40,000 Mann eröffnete er den Feldzug; er umging die Alpen, 
siegte den 11. und 12. April über den österreichischen General Beau- 
lien bei Montenotte, den 13. und 14. bei Dego und Millesimo 
und treunte die piemontesischen und österreichischen Truppen, die Beau- 
lieu über die Bochetta in die Lombardei zurückführte. Hierauf schlug 
Bonaparte die Piemontesen unter Kolli bei Ceva und Mondovt 
(20. und 21. April) und marschierte auf Turin los. Der König von 
Sardinien bat um Waffenstillstand und erhielt ihn gegen Uebergabe 
der Festungen Koni, Ceva und Tortona, und den Frieden zu Paris 
gegen Abtretung von Nizza und Savoyen an Frankreich. 
Den 7. Mai ging Bonaparte bei Piacenza über den Po, drängte 
die Oesterreicher zurück, erzwang unter dem fürchterlichsten Kartätschen- 
seuer den Uebergang über die Adda bei Lodi (10. Mai) und besetzte 
Kremona, Pavia und Matland, wo er wie ein König einzog und von 
dem leichtsinnigen Volke mit Jubel empfangen wurde. Pa#ma erkaufte 
den Frieden mit 2 Millionen Fr., 1700 Pferden und 20 Gemälden,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.