Full text: Die Weltgeschichte. Dritter Theil. Die neue Zeit. (3)

Die Russen in der Schweiz und Holland. 335 
märschen zur Vereinigung mit dem Heere in Piemont. Aber Suwarow 
warf sich ihm entgegen und nach einer dreitägigen mörderischen Schlacht 
(an der Trebia, 17.—19. Juni) gelang es dem französischen Feldherrn 
nur die Trümmer seines Heeres an die Seeküste zu retten. Unterdessen 
unterlag die parthenopälsche Republik den Kalabresen und Lazzaroni, 
die von Engländern, Türken und Russen, welche eine Flotte geschickt 
hatten, unterstützt wurden. Vom 13.—18. Juni schlugen sich Repu- 
blikaner und Royalisten wüthend vor und in Neapel. Da kapitulierten 
(am 19.) die Republikaner mit dem Kardinal Ruffo und legten die 
Waffen nieder; aber der König anerkannte weder die Kapitulation, noch 
hinderte er die blutige Rache, welche die Parteiwuth an den Besiegten 
verübte. Auch Admtral Nelson schändete seinen Ruhm, indem er den 
Gräueln zusah und den greisen Fürsten Karacciolo an einer Segelstange 
aufknüpfen ließ. 
Das Direktorium schickte dem Heere In Piemont Verstärkungen und 
in dem jungen Joubert einen Obergeneral. Dieser wollte wie Bona- 
parte angreifen, aber Kray kam ihm zuvor; gleich im Aufange der 
Schlacht (von Novi, 15. August) wurde Joubert durch einen öster- 
reichischen Scharfschützen erschossen und Moreau übernahm wieder das 
Oberkommando. Die Schlacht wüthete neun Stunden, bis Suwarow 
den Oesterreichern zu Hilfe kam, die nun durch einen erneuerten Angriff 
den lang bestrittenen Sieg errangen. Auch Championnet, der das 
Heer verstärkt und das Kommando übernommen hatte, wurde von den 
Oesterreichern bei Savigliano und Fossano geschlagen (4. und 5. 
November); den Franzosen blieb von Bonapartes Eroberungen nur 
Genua; denn Mantua, Alessandria, Tortona und Koni mußten sich der 
Reihe nach an die Oesterreicher ergeben. 
Die Russen in der Schweiz und Polland. 
Noch stand Massena in der Schweiz, als von den Verbündeten 
beschlossen ward, gegen ihn die Russen zu schicken, damit Oesterreich 
durch die vollständige Eroberung der Schweiz nicht eine zu starke Stel- 
lung gewinne. Der Erzherzog Karl zog den 28. August an den Mittel- 
hein und wurde durch 30,000 Russen unter Korsakow ersetzt, dem ein 
österreichisches Hilfskorps unter Hotze zur Seite stand. Von Itallen her 
drang Suwarow in das Gebirge ein, um Massena im Rücken zu fassen; 
er erstürmte die Gebirgspässe, trieb die Franzosen vor sich her und kam 
unter fortwährenden Gefechten vom Gotthard herunter an den Vier- 
waldstättersee. Aber drei Tage vorher hatte Massena einen Schlag 
geführt, der seinen Namen für immer in die Vordexreihe der Feldherren 
stellen wird. Er griff die Russen und Oesterreicher unter Korsakow und 
Hotze auf der ganzen Linie von der graubündnischen Gränze bis an die
	        
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