Full text: Der Leumund der Sachsen

Das Fürstenhaus. 99 
oft bezeugt hat, welchen Wert die mit UKönig Johann 1826 
in Leipzig geschlossene Freundschaft wegen der mannigfachen 
wissenschaftlichen Anregung, welche er aus ihr schöpfte, für ihn 
gehabt hat; nennt doch der später ziemlich vereinsamte Fürst 
dieselbe eine der schönsten Blüten seines Cebens. 
Allein auch von strengen Fachmännern, wie von dem Sprach- 
forscher Wilhelm von Humboldt, dem Oetrarcaübersetzer Karl 
Förster und vor allem von Danteforschern hat er eine Anzahl 
von Anerkennungen erhalten, aus welchen hier der Kürze wegen 
nur eine, die des sowohl durch große Gelehrsamkeit als durch 
edle Oersönlichkeit ausgezeichneten Amerikaners Ticknor, mit 
welchem König Johann in Danteangelegenheiten stets lebhaften 
Derkehr gehabt hat, Hlatz finden soll. Er schreibt: 
„Tieck las höchst bewundernswert fünf Gesänge aus der noch nicht 
veröffentlichten Ubersetzung des Fegefeuers vom Hrinzen Johann vor (in 
einer Abendgesellschaft bei demselben). Wir übrigen sahen den Original- 
text durch, und am Ende eines jeden Gesanges wurden Bemerkungen über 
die Ubersetzung gemacht. Dabei wurde jedoch nicht ein Wort der Böflich- 
keit gewechselt oder die kleinste Schmeichelei angebracht. Die übersetzung 
jedoch war so angemessen als irgend etwas dieser Art wohl sein kann und 
im allgemeinen, wie ich nicht zweifle, höchst treu und genau.“ — „Es 
that mir leid (nach einem Mittagessen bei Hrinz Johann), ihn zu verlassen, 
denn wenn ich auch noch mehr Fürsten in Europa sehen sollte, würde ich 
doch keinen so guten Gelehrten und wenige so vollkommen achtungswert 
im ganzen Tharakter, im öffentlichen wie im Hrivatleben finden.“ 
Für sein Dolk ist er selbstverständlich unendlich mehr als 
der Orofessor unter den Fürsten, nämlich ein Landesfürst nach 
der Weise Dater Augusts, der mit persönlicher Fürsorglichkeit 
an allen Angelegenheiten des Staatslebens teilnahm. Wer 
daher — wie der Derfasser dieses Schriftchens — selbst dabei 
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