Das Cand. 9
Herrlich, sprach der Fürst von Sachsen,
Ist mein Land und seine Macht.
Silber tragen seine Berge
Wohl in manchem tiefen Schacht.
Ein weiteres volkstümliches Urteil über das Erzgebirge
finden wir in dem Rheinweinliede des norddeutschen Dichters
Matthias Claudius, der über unfre Berge sagt:
Im Erzgebirge dürft ihr auch nicht suchen,
Wenn Wein ihr finden wollt;
Das bringt nur Silbererz und Nobaltkuchen
Und etwas TLausegold.
Sum Ceil sind die Sachsen selbst daran schuld, daß ihr
Land nicht hinreichend gewürdigt wird, indem sie z. B. die
allerdings rauhe Gegend um den leilberg (1255 m) das
„sächsische Sibirien"“ nennen. Desgleichen sagt man scherzweise,
daß der Teufel, als er dem Herrn Thristus bei der Dersuchung
(Matth. 4) die Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit zeigte,
die sächsischen Orte Geper, Thum und Ehrenfriedersdorf nicht
mit gezeigt habe, weil diese doch gar zu wenig zum Herrlichen
in der Welt gerechnet werden könnten (mündlich). Daß wir in
unserm Lande noch viel Schönes haben, was mehr als bisher
bewundert zu werden verdient, beweist uns ein Ausspruch
Leupolds, der die Gegend um Sachsenburg an der Sschopau
für eine der reizendsten in Deutschland erklärt.10)
Dor einer vorurteilslosen Kritik besteht auch Leipzigs Um-
gegend. So schildert Sachuariä in seinem 1761 in erster Aus-
gabe erschienenen „Renommisten“ das Rosenthal, dessen Zäume
zu seiner Seit noch bis dicht vor das Ranstädter Thor gingen,
als einen sehr lieblichen Hain, welcher zum ustwandeln,