Dresden. 29
So berichtet der Däne HDoper, ein Seitgenosse: „Mur will
ich dieses anfügen, daß der Dresdensche Hof von einer unglaub-
lichen Sahl fremder und vornehmer Leute wimmelte, worunter
viele junge Sdelleute auch aus Holstein waren, die aber zum
Teil dieses Dergnügen durch Derspielung großer Summen allzu
teuer bezahlten und viele Jahre hernach oder wohl gar ihr
Lebtage für diese Kurzweil darben müssen.“ 34)
Der mehrfach genannte von TLoen schreibt 1%18: „Die
Stadt Dresden scheint gleichsam nur ein großes Lustgebäude zu
sein, worin sich alle Erfindungen der Baukunst angenehm mit-
einander vermischen. Ein Fremder hat schier ein paar 7Monate
damit zuzubringen. Es ist keine Kunst in der Welt zu finden,
davon man hier nicht ausnehmende MWieeisterstücke erblickt.“ 35)
Ganz entzückt schreibt der „reisende Franzose“ von dieser
Stadt: „Dresden hat eine stolze Lage und beherrscht auf allen
Seiten eine vortreffliche Aussicht. Sie ist ohne Dergleich die
schönste Stadt, die ich noch in Deutschland gesehen. Die Bauart
der Häuser hat viel mehr Geschmack als die von Wien. Auf
der langen und prächtigen Elbbrücke ist die Aussicht bezaubernd 2c.
Die Sitten und die Art der hiesigen Leute sticht mit den Deutschen,
die ich bisher gesehen, noch stärker ab als die Schönheit der
hiesigen Straßen und der Geschmack der Gebäude mit den
Städten in Schwaben, Bapern, Osterreich und Böhmen. Ein
ungemein schöner Wuchs, sprechendere Gesichtszüge, eine gewisse
Rundung und Teichtigkeit der Bewegungen, eine zuvorkommende
Döflichkeit, eine durchaus, bis auf die untersten Dolksklassen fort-
laufende Reinlichkeit und ein gewisses gesprächiges, zudringliches
und einnehmendes Wesen muß jedem, der auf meinem Wege
hierher kommt, an den hiesigen Sinwohnern stark auffallen.“