Full text: Der Leumund der Sachsen

70 Das Heer. 
in eiliger Flucht auf dieselben warfen, so gelang es doch 
dem aus dem zweiten Treffen vorgezogenen 2. sechsischen 
Jägerbataillone, das in geschlossener Linie, Schützen rechts und 
links, mit voller Musik gegen die bedrohte linke Flanke avan- 
cierte, den Schwarm der Flüchtigen durchließ, dann aber sich 
wieder schloß und seine Salven gegen die nachdringenden preu- 
ßischen Bataillone abgab, der Derwirrung ein GSiel zu setzen. 
S# bezeugt der gewiß echt preußisch gesinnte Fontane#). 
Außerdem sind in wiederholten Fällen einzelne sächsische Sol- 
daten wegen ihrer vorzüglichen Haltung von preußischen Offi- 
zieren ausgezeichnet worden. 
Selbstverständlich wurde solche Anerkennung noch freudiger 
ausgesprochen, als im großen Jahre 1870 Alldeutschland nach 
Frankreich hineinstürmte. In den Berichten über diesen Krieg 
wird endlich unsern Truppen die Ehre, welche ihnen gebührt, 
auch wirklich erwiesen. So sind denn die letzten Seugnisse für das 
sächsische Heer die rühmlichsten. Unter anderm schreibt Winterfeld 
(Dollständige Geschichte des deutsch französischen Krieges von 
1870 und 1871 t2c. S. 226): „Die königl. sächsische Armee 
hat an diesem Tage (18. August) an der Seite der preußischen 
Garde ihre alte Tüchtigkeit bewährl; einstimmig ist das Urteil 
daß sich sämtliche llommandeure durch musterhafte Führung 
und alle Truppen durch außerordentliche Tapferkeit und Aus- 
dauer hervorgethan haben, und es ist dem Armeekorps auf 
diese Weise möglich geworden, eine noch am Abende des 
Schlachttages vom Oberkommando der Sweiten Armee dankend 
anerkannte entscheidende Wendung der Schlacht zu geben.“ 
Vor allem wertvoll aber sind die Außerungen des Kaisers 
Wilhelm I. selbst über die Haltung der Sachsen. Das erste
	        
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