Full text: Der Leumund der Sachsen

80 Das Fürstenhaus. 
ritterlichen, selbstlosen Gesinnung dem Hause Habsburg, welches 
im Annehmen von Diensten immer weit stärker gewesen ist 
als im Belohnen derselben, wahrhaft großartige Opfer gebracht 
und die Sache desselben wie seine eigne geführt. 
Daher fand er auch beim Papste Anerkennung, welcher 
ihm, hierin jedenfalls ein Scho Maximilians, die schmeichel- 
hafte Bezeichnung „die rechte Hand des Reiches“ beilegte und 
ihn durch Übersendung der geweihten goldenen Rose nach 
Sieriksee in Friesland ehrte. Wertvoller sind die von seinen 
Gegnern über ihn abgegebenen Urteile. 
So soll König Tatthias von Ungarn nach dem Frieden 
von Markersdorf geäußert haben: „Es sei niemand, der ihm 
widerstehe als herzog Albrecht von Sachsen; ohne dessen 
Wehr wolle er in der Mitte des Deutschen Reiches sein Lager 
aufschlagen“; gewiß ist, daß er den vom Kaiser nur mit 
Dersprechungen, aber nie mit Geld und Truppen versehenen 
Gegner, der trotzdem ihn am weiteren Dordringen in die 
österreichischen Erblande erfolgreich aufgehalten hatte, sehr 
hoch geachtet hat. 
Desgleichen erwähnt ihn der französische Geschichtschreiber 
Olivier de la Marche nach seinen im burgundischen Kriege 
verrichteten Heldenthaten; er erzählt von dem Derzog von Sachsen, 
„den alle gerühmt, die ihn gekannt“. 
Karl der Kühne selbst gab mehr als einen Beweis dafür, 
daß er ihn für eine bedeutende Oersönlichkeit hielt; er schrieb 
u. a. vor seinem Abzuge aus Tkeuß sehr ausführlich über den 
ganzen Uriegszug, um ihn zu überzeugen, daß er nichts gegen 
den laiser geplant habe.
	        
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