Full text: Der Leumund der Sachsen

84 Das Fürstenhaus. 
Der Leibarzt Friedrichs des Weisen, Dr. Kromer, sagt von 
seinem Ende, welches das eines wahrhaft frommen Christen 
gewesen ist, mit Beziehung sowohl auf seinen Mamen Friedrich, 
als auch die Unruhen, die zu seiner Seit begonnen hatten: 
Fuit filius pacis, ideo pacilice obüt, zu deutsch: Er war ein 
Sohn des Friedens, darum ist er in Frieden entschlafen. 
Auch die Bauern hatten auf ihn, auf den so vieler Augen 
mit Liebe und Dertrauen geblickt hatten, die HDoffnnng gesetzt, 
daß er ihren (gerechten Zeschwerden Abhilfe schaffen würde. 
berzog Friedrich von Sachsen, schreibt einer ihrer Führer, der 
ein Dater aller Evangelischen gewesen, ist Todes verschieden. 
Mit ihm ist, meines Erachtens, ein großer Trost unfres Teils 
gefallen. 35) " 
Johann den Beständigen, (1525—2), welchem TLüther 
persönlich weit näher stand, als er Friedrich dem Weisen ge- 
standen hatte, erkennt er seiner Beständigkeit wegen gebührend an. 
„Su Augsburg“, so schreibt er von ihm, „hat er den heiligen Geist 
gehabt, da er die Hredigt auf Befehl des Kaisers nicht unterlassen wollte, 
sondern ließ das Evangelium daselbst für und für predigen, ungeachtet des 
kaiserlichen Mandats. Denn Ihre Kurfürstliche Gnaden fürwendete, sie 
könnte des göttlichen Wortes ja so wenig entbehren als des Essens und 
Trinkens.“ 
Luther selbst hat ihn zu größerer Vorsicht in der fremden 
Stadt, in welcher er doch nicht zu befehlen habe, gemahnt. 
An einer andern Stelle erzählt er von ihm, daß er 
„sich an keine Dräuung gekehrt und von der wahren Religion und gött- 
lichem Worte nicht eines Fingers breit abweichen wollen, ob er wohl der- 
halben in großer Gefährlichkeit gewesen. Ihre Theologen hat S. K. G. 
oft trösten lassen und zu den Räten gesprochen: Saget meinen Gelehrten, 
daß sie thun, was recht ist, Gott zu Lob und Ehren, und mich oder 
mein Land und Leute nicht ansehen.“
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.