Full text: Volkstümliches aus dem Königreich Sachsen auf der Thomasschule gesammelt. Erstes Heft. (1)

70 Spiele. 
Ist das Tuch wieder herum, so sagt er: 
Das ist die Ratte, die den Faden zernagte, woran der 
Schlüssel zum königlichen Garten hing. 
Beim nächsten Mal: 
Das ist die Katze, die die Ratte fraß, die den Faden 
zernagte, woran der Schlüssel zum königlichen Garten hing. 
Dann: 
Das ist der Hund, der die Katze biß, die die Ratte 
fraß u. s. w. 
Wer sich verspricht, giebt ein Pfand. (Frenkel IV., Leipzig.) 
300. Hier ist der Schlüssel zum Sack, 
Wo der Hafer drin stak, 
Wo der Mann drauf saß, 
Wo das Pferd draus fraß. 
Hierüber ritt ich über eine grüne Wiese, 
Da begegneten mir zwei alte Weiber und sprachen: 
Hokus, bokus, holde, dibolde! 
Wir wußten nicht, wie es auf Lateinisch heißen sollte. 
Drauf gab ich ihr die Rechte, und sie gab mir die Linke. 
Die Händ' und Füße verschlossen sinn, 
So reich' ich ihn dir im Munde hin. 
Man hat diese Zeilen ohne Anstoß zu sprechen. Wer einen Fehler 
macht, muß ein Pfand geben. Die letzten Zeilen spricht man, indem 
man den Schlüssel in den Mund steckt, die Hände den Nachbarn reicht 
und die Füße kreuzt. Der nächste in der Reihe nimmt den Schlüssel 
aus des vorigen Munde. (Seyfarth IV., Leipzig.) 
Es wird auch so gespielt: 
Einer spricht die beiden ersten Zeilen und reicht dabei dem Nach- 
bar einen Schlüssel. Der Nachbar wiederholt die Zeilen, fügt Zeile 3 
hinzu und giebt den Schlüssel weiter. Der dritte spricht Zeile 1—3 
und fügt die vierte hinzu u. s. w. Ein Fehler kostet ein Pfand. 
(Götz IV., Leipzig.) 
301. Das ist das Mädchen, 
Das der Jäger liebte, 
Der den Hund hatte, 
Der die Katze jagte,
	        
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