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2. So tritt er ins Städtchen durchs alte Thor; Am Schlag-
baum lehnt just der Zöllner davor. Der Zöllner, der war
ihm ein lieber Freund, :: Oft hatte der Becher die beiden
vereint. 2„
3. Doch siehe, Freund Zollmann erkennt ihn nicht; Zu
sehr hat die Sonn ihm verbrannt das Gesicht. Und weiter
wandert nach kurzem Gruß 2: Der Bursche und schüttelt
den Staub vom Fuß. 26
4. Da schaut aus dem Fenster sein Schätzel fromm: „Du
blühende Jungfrau, viel schönen Willkomm!“ Doch sieh,
auch das Mägdlein erkennet ihn nicht, „ Zu sehr hat die
Sonn ihm verbrannt das Gesicht! 2
5. Und weiter geht er die Straße entlang, Ein Thränlein
hängt ihm an brauner Wang. Da wankt von dem Kirch-
lein sein Mütterchen her; „ „Gott grüß Euch!“ so spricht
er und sonst nichts mehr.
6. Doch sieh, das Mütterchen schluchzet vor Lust: „Mein
Sohn!“ und sinkt an des Burschen Brust. Wie sehr auch
die Sonne sein Antlitz verbrannt, „: Das Mutteraug hat
ihn doch gleich erkannt. ½ Johann Nepomut Vogl. 1 1866.
85. Nun ade, du mein lieb Beimalland.
1. Nun ade, du mein lieb Heimatland, lieb Heimatland,
ade! Es geht jetzt sort zum sernen Strand, lieb Heimat-
land ade! Und so sing ich denn mit frohem Mut, Wie
man singet, wenn man wandern thut, Lieb Heimatland adel!
2. Wie du lachst mit deinem Himmeldlan, Lieb Heimat-
land ade! Wie du grüßest mich mit Feld und Au, Lieb
Leimatland ade! Gott weiß, zu dir steht stets mein Sinn,
och jetzt zur Ferne ziehts mich hin, Lieb Heimatland ade!
3. Begleitest mich, du lieber Fluß, Lieb Heimatland, ade!
Bist traurig, daß ich wandern muß, Lieb Heimatland, ade!
Vom moosgen Stein am waldgen Thal, Da grüß ich Dich
zum letztenmal. Lieb Heimatland, ade!