Gemeindesteuern (Preußen—Bayern)
127
verbände. An direkten St kamen von ersteren auf
590 482 000 Mk., an Verbrauchs St 13 161 000 Mk.
(darunter 7 622 200 Mk. Bier St), an Hunde= und
Luxus St 8892 000 Mk., an VerkehrsAbg
31 586 000 Mk., davon 31 583 000 Mk. Umsatz St
an Grundstücken, sonstige indirekte Abg 2 826 000
Mark.
Von den 245 preußischen Städten mit mehr
als 10 000 E. erhoben im Rechnungsjahr 1903
als Gem-= (und Kreis-) St an Hundertteilen des
staatlich veranlagten Sollaufkommens der Ein-
kommen-, Grund-, Gebäude= und Gewerbe St
(Stat. Korresp. 1905 Nr. 22 II):
Hundertteile Einkommen-Grund-Gebäude- Gewerbesteuer
100 u. weniger 16 6 2 7
101—150 86 48 43 42
151—200 104 136 137 181
201—250 88 51 51 47
251 u. mehr 6 12 12 18
245 245 245 245
Die preußischen Landkreise erhoben 1908 65,9 Mill.
St (gegen 22,8 Mill. 1877/78). Die Provinzialverbände
90,4 Mill. St (gegen 9,5 Mill. 188 2/88).
Die Entwickelung des Finanz-
bedarfs und seiner Deckung gestaltete sich in
den Städten Preußens in den Jahren 1895, 1900
und 1905 nach amtlichen Quellen wie folgt:
« Vetrog Oiervon wurden gedeckt in 1000 Mark
des zu durch durch durch indirekte Steuern . 5 5
decken. Le- Bei- 2 232 60 6 ½
r# 2 . ** Q 8
- zi«—sul3!··r:—-Op.0»s .’ö-c:-S!
Finanz- #.— **-2- 2 * S S Sa. 1
bedarfs u. 12 9—10 z - Ez H— E —
a#ch#n### * 5 53 » 2
Städie mitf1895 159 333 /18 338 2526 3660 4259 1166 1466, 4 334 425 15 300| 45/ 715/ 71455/ 50 907
über 1900 239 516 60 359 5077 0 1800 1717 10 174 319 24 1441) 19 1058 108 767/69 391
10 Ooo E.1905 331 625 5WT7464% 5399 5391 2910 2266, 15 846 374 32 1877 10 (1412.145 181/ 98 981
Städte mit us9s5 27525 1272 516 5091 210 2541 3423, 10413 14354 172 12 804 11524
unter 1900 36 922 5 518 855 23376 8392 392 i10 22064 244 17126 14277
10 coo C.9oà 46 780 Joei# 7 G 451 891 ilojl 3010 4 296 21 574 17 190
1895 1186 858 19 610 1842 4169 4469 1420 18111 4438 438 16746 58 915 84 26262 431
Sa.9007276 438 6508977 5932 5297/2176 2109 10 666 323 26 404 23 1802 125 898/ 83 668
1905 378 4054 554/ 6396 5637/2829. 2u12 16 743 884 35 2061 14 1708 166 755 116 172
Weitere statistische Nachrichten s. in den Schriften des Vereins für Sozialpolitik Bd. 127 II S 215 ff und in Neeses
Stauistischem Jahrbuch deutscher Städte.
II. Bayern (5. 17).
1. Für die GemBesteuerung ist maßgebend
die GemO v. 29. 4. 69 für die rechtsrh. Gem
und vom gleichen Datum für die Pfalz.
Neuerdings ist im Anschluß an die Staats-
St Reform ein Gem Umlagengesetz erlassen wor-
den (v. 22. S. 10), das aber erst am 1. 1. 12 in
Kraft tritt, übrigens mit dem Ablaufe des Jahres
1918 wieder außer Wirksamkeit tritt, wenn nicht
die Staatsregierung bis dahin dem Landtage
Gesetzentwürfe zur Fortführung der Reform der
direkten St vorgelegt hat.
Die Gem Ausgaben sind nach der GemO von
1869 zunächst aus den Renten des Gem Ver-
mögens, besonderen etwa vorhandenen Stiftun-
gen, den der Gem Kasse zugewiesenen Gebühren
und Strafgeldern sowie aus etwaigen Zuschüssen
des Staates zu bestreiten. Soweit diese Ein-
künfte nicht ausreichen, ist der Bedarf durch in-
direkte Verbrauchs St und sonstige örtliche Abg
sowie durch Gemeindeumlagen, worunter
man in Bayern nur direkte St versteht, zu decken.
àa) Die indirekten St sollen nur den Konsum
innerhalb des Gem Bezirks, nicht die Produktion
und den Handel treffen. Bei Ausfuhr muß eine
entsprechende Rückvergütung erfolgen.
Das R# v. 25. 12. 02 8 13 hat auch hier die Er-
hebung von Fleisch-, Getreide= und Malzauf-
schlägen von 1910 ab verboten. Dagegen können
die Gem wie bisher zum staatlichen einen lokalen
Malzaufschlag erheben. S. dazu G. v.
18. 3. 1910, insbes. Art. 68 ff. IX Biersteuer!.
An weiteren indirekten St kommen namentlich
in Betracht eine Besitzveränderungs-
abgabe (G v. 15. 6. 98) in Form eines Zu-
schlags zur staatlichen ImmobilienumsatzSt (1#
des staatlichen Satzes von 2 00), Hunde St (Gv.
1876), Lustbarkeits St (a 19 G v. 29. 4. 69) und
Kurtaxen (nach dem Gebühren G v. 1907).
b) Werden Umlagen auf die direkten St
erhoben, so müssen alle St Arten mit gleichem
Prozentsatz herangezogen werden.
Nach dem UmlageE v. 22. 8. 10 werden
Gem Umlagen (direkte St) nur in Form von Zu-
schlägen zur Staats St erhoben. Doch werden
die Zuschläge nach a 31 des Eink. StG, a 18 des
Gewerbe Ste und a 14 des Kapitalrenten St G
außer Betracht gelassen. Zu den Gem Umlagen
werden nicht herangezogen Erträge aus Kal
Schlössern und Gärten, dic der Civilliste gehören,
aus Reichs-= und Staatsgrundstücken, Gemeinde-
Berufsgenossenschafts-Grundstücken, die unmittel-
bar zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben dienen,
und Kirchen, Unterrichtsanstalten, Wohltätig-
keitsanstalten, Museen. Erträge aus Kapital-
vermögen werden herangezogen, wenn der Zensit