Full text: Wörterbuch des Deutschen Staats- und Verwaltungsrechts. Zweiter Band. G bis N. (2)

  
Gemeindesteuern (Preußen—Bayern) 
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verbände. An direkten St kamen von ersteren auf 
590 482 000 Mk., an Verbrauchs St 13 161 000 Mk. 
(darunter 7 622 200 Mk. Bier St), an Hunde= und 
Luxus St 8892 000 Mk., an VerkehrsAbg 
31 586 000 Mk., davon 31 583 000 Mk. Umsatz St 
an Grundstücken, sonstige indirekte Abg 2 826 000 
Mark. 
Von den 245 preußischen Städten mit mehr 
als 10 000 E. erhoben im Rechnungsjahr 1903 
als Gem-= (und Kreis-) St an Hundertteilen des 
staatlich veranlagten Sollaufkommens der Ein- 
kommen-, Grund-, Gebäude= und Gewerbe St 
(Stat. Korresp. 1905 Nr. 22 II): 
  
  
  
Hundertteile Einkommen-Grund-Gebäude- Gewerbesteuer 
100 u. weniger 16 6 2 7 
101—150 86 48 43 42 
151—200 104 136 137 181 
201—250 88 51 51 47 
251 u. mehr 6 12 12 18 
245 245 245 245 
Die preußischen Landkreise erhoben 1908 65,9 Mill. 
St (gegen 22,8 Mill. 1877/78). Die Provinzialverbände 
90,4 Mill. St (gegen 9,5 Mill. 188 2/88). 
Die Entwickelung des Finanz- 
bedarfs und seiner Deckung gestaltete sich in 
den Städten Preußens in den Jahren 1895, 1900 
und 1905 nach amtlichen Quellen wie folgt: 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
« Vetrog Oiervon wurden gedeckt in 1000 Mark 
des zu durch durch durch indirekte Steuern . 5 5 
decken. Le- Bei- 2 232 60 6 ½ 
r# 2 . ** Q 8 
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bedarfs u. 12 9—10 z - Ez H— E — 
a#ch#n### * 5 53 » 2 
Städie mitf1895 159 333 /18 338 2526 3660 4259 1166 1466, 4 334 425 15 300| 45/ 715/ 71455/ 50 907 
über 1900 239 516 60 359 5077 0 1800 1717 10 174 319 24 1441) 19 1058 108 767/69 391 
10 Ooo E.1905 331 625 5WT7464% 5399 5391 2910 2266, 15 846 374 32 1877 10 (1412.145 181/ 98 981 
Städte mit us9s5 27525 1272 516 5091 210 2541 3423, 10413 14354 172 12 804 11524 
unter 1900 36 922 5 518 855 23376 8392 392 i10 22064 244 17126 14277 
10 coo C.9oà 46 780 Joei# 7 G 451 891 ilojl 3010 4 296 21 574 17 190 
1895 1186 858 19 610 1842 4169 4469 1420 18111 4438 438 16746 58 915 84 26262 431 
Sa.9007276 438 6508977 5932 5297/2176 2109 10 666 323 26 404 23 1802 125 898/ 83 668 
1905 378 4054 554/ 6396 5637/2829. 2u12 16 743 884 35 2061 14 1708 166 755 116 172 
  
Weitere statistische Nachrichten s. in den Schriften des Vereins für Sozialpolitik Bd. 127 II S 215 ff und in Neeses 
Stauistischem Jahrbuch deutscher Städte. 
II. Bayern (5. 17). 
1. Für die GemBesteuerung ist maßgebend 
die GemO v. 29. 4. 69 für die rechtsrh. Gem 
und vom gleichen Datum für die Pfalz. 
Neuerdings ist im Anschluß an die Staats- 
St Reform ein Gem Umlagengesetz erlassen wor- 
den (v. 22. S. 10), das aber erst am 1. 1. 12 in 
Kraft tritt, übrigens mit dem Ablaufe des Jahres 
1918 wieder außer Wirksamkeit tritt, wenn nicht 
die Staatsregierung bis dahin dem Landtage 
Gesetzentwürfe zur Fortführung der Reform der 
direkten St vorgelegt hat. 
Die Gem Ausgaben sind nach der GemO von 
1869 zunächst aus den Renten des Gem Ver- 
mögens, besonderen etwa vorhandenen Stiftun- 
gen, den der Gem Kasse zugewiesenen Gebühren 
und Strafgeldern sowie aus etwaigen Zuschüssen 
des Staates zu bestreiten. Soweit diese Ein- 
künfte nicht ausreichen, ist der Bedarf durch in- 
direkte Verbrauchs St und sonstige örtliche Abg 
sowie durch Gemeindeumlagen, worunter 
man in Bayern nur direkte St versteht, zu decken. 
àa) Die indirekten St sollen nur den Konsum 
innerhalb des Gem Bezirks, nicht die Produktion 
und den Handel treffen. Bei Ausfuhr muß eine 
entsprechende Rückvergütung erfolgen. 
  
  
Das R# v. 25. 12. 02 8 13 hat auch hier die Er- 
hebung von Fleisch-, Getreide= und Malzauf- 
schlägen von 1910 ab verboten. Dagegen können 
die Gem wie bisher zum staatlichen einen lokalen 
Malzaufschlag erheben. S. dazu G. v. 
18. 3. 1910, insbes. Art. 68 ff. IX Biersteuer!. 
An weiteren indirekten St kommen namentlich 
in Betracht eine Besitzveränderungs- 
abgabe (G v. 15. 6. 98) in Form eines Zu- 
schlags zur staatlichen ImmobilienumsatzSt (1# 
des staatlichen Satzes von 2 00), Hunde St (Gv. 
1876), Lustbarkeits St (a 19 G v. 29. 4. 69) und 
Kurtaxen (nach dem Gebühren G v. 1907). 
b) Werden Umlagen auf die direkten St 
erhoben, so müssen alle St Arten mit gleichem 
Prozentsatz herangezogen werden. 
Nach dem UmlageE v. 22. 8. 10 werden 
Gem Umlagen (direkte St) nur in Form von Zu- 
schlägen zur Staats St erhoben. Doch werden 
die Zuschläge nach a 31 des Eink. StG, a 18 des 
Gewerbe Ste und a 14 des Kapitalrenten St G 
außer Betracht gelassen. Zu den Gem Umlagen 
werden nicht herangezogen Erträge aus Kal 
Schlössern und Gärten, dic der Civilliste gehören, 
aus Reichs-= und Staatsgrundstücken, Gemeinde- 
Berufsgenossenschafts-Grundstücken, die unmittel- 
bar zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben dienen, 
und Kirchen, Unterrichtsanstalten, Wohltätig- 
keitsanstalten, Museen. Erträge aus Kapital- 
vermögen werden herangezogen, wenn der Zensit
	        
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