Jagd (Gesetze)
II. Das Landesrecht ist in der Litera-
tur nirgends vollständig nachgewiesen.
A. Preußen. I. Alte Provinzen. 1. JO v.
15. 7. 07 (GS 207), gültig gemäß G v. 16. 2. 74 (GS 23)
für die ganze Monarchie, mit Ausschluß von Hannover
Hohenzollern und Helnoland. 2. ALR 1#/# 139, 140 I1,9,
(a 89 Ech z. BGB), val. dagegen K G 31, C. 22; serner:
1464—67 II, 16 ALK (5( 60 ist ausgehoben. Obertrib. Entsch
73, 72). 3. Die für die einzelnen Provinzen
noch in Geltung gebliebenen „Forst= und Jagdordnungen“
(namentlich über Aneignung abgeworsener Hirschstangen
sowie Tötung umherlausender Hunde Uebersicht bei: Ebner,
Preuß. Il (1908J] S öle ff, 680 f ). 4. a IV FischereiG
v. 30. 3. 80 (GS 229), gültig auch für Hannover. b. G betr.
die Besugnisse der Strombau- Berwaltung v.
20. 8. 83 (GE 333), namentlich # 5 Abs 6 betr. das I der
Userbesitzer auf künstlichen, neuen Anlandungen; gültig
auch für Hannover.
II. Die anderen Gebiete Preußens:
a) Kurhessen. Aufrechterhalten sind: 1. 34 5—7,
26—28, 29 Abs 2, 30 Nr. 6, 31, 32, 34—36, 37, 40 ((186
Nr. 13 preuß. JO) des Kurhess. JG v. 7. 9. 65 (für solche
JPachtverträge, die vor Inkrafttreten der preuß. JO
abgeschlossen sind). 2. ## 1—6, 15—17 Kurhess. Wchaden G
v. 26. 1. 54 (a 69—72 Ec# z. Be# u. 1 81 preuß. J0O).
b) Provinz Hannover. 1. WSchaden G v. 21. 7. 48
(Hannov. GS 215). 2. JGv. 29. 7. 50 mit Ausführungs Bek
(das. 112). 3. Die Iv. 11. 3. 59 (Oann. GE 159 I) mit
Ausführ. Bek (171 I), und Novellen v. 24. 4. 97 (GE 119)
sowie v. 26. 7. 97 (GE 253), freie Wasservögel J in Cstfries--
land ((1 13 JO), serner G v. 7. 8. 99 (GS 151), Bildung von
Einzeljagdbezirken aus hannoverschen und preußischen (west-
sälischen, kurhessischen usw.) Grundflächen von mindestens
300 Morgen (75 ha) im Zusammenhange. 4. Das Jech#
v. 31. 7. 95 (GS 304) (unten 1 8). 5. Das WSchon G v.
14. 7. 04 (GS 159), Stelling, Hannov. IGesetze (1908),
S 61—67, 73—82, Ahl Hannover 253. 6. 11 103—106
preuß. Zust G# v. 1. S. 83 (G 237) ;# 107 ist durch 3 WSchon-
Gv. 14. 7. 04 ersetzt; vql. 38 60—71, d86 Nr. 21 preuß. IO.
c) Hohenzollern: IJd v. 10. 3. 02 (GS 33) mit
dem preuß. JeScho#v. 31. 7. 95 (1 14 30).
d) Helgoland: PolV v. 21. 12. 92 (Kreisbl. für
Süder-Dithmarschen Nr. 52).
B. Bayern: J0# v. 30. 3. 50 (Gl 17) mit Vollzugs-
Instr v. 3. 2. 57, W chaden G v. 15. 6. 50 mit Abänd. G
(A) v. 9. 6. 90 J. BB# a 86—144. V v. 6. 6. 09, Ausüb.
der J und Wildbret-Verkehr betr. (GVBl 409 ff). V v.
11. 7. 00 betr. jagdbare Tiere (603). a 218 Gebühr Gv.
28. 4. 07 (395) und a 1 Gv. 14. 12. ö7 (1900 S 1076).
C. Königreich Sachsen: J v. 25. 11. 58 (GBl 323),
v. 1. 12. 64 (290) mit B v. 27. 7. 78 (192), B v. ö. 4. 82
(81 ff). G den Ersatz von Wildschaden und die Rechtssähig-
keit der JGenossenschaft betr. v. 28. 5. 98 (73). G v. 25.
6. 02 (Aufheb. der Schonzeiten für wilde Kaniuchen (246).
D. Württemberg: J#G#v. 27. 10. 55 (Reg Bl 223),
abgeändert durch a 190—201 u. 206 AG z. BG# v. 28.
7. v99 (423) und G v. 24. 12. 06 (1907 S 1). Min Afg v. 23.
7. 06 (217), Verbot des Schlingenstellens und Jagens mit
Laushunden, Bracken u. dergl. sowie Versand und Verkauf
von Schonwild. Min E v. 1. 8. 06 (ABI 243). V v. 30. 7. 86
(Reg Bl 315) zu Min Vig v. 20. 3. 91 betr. Hegezeiten des W
(55). Vogelschutz V v. 7. 10. 90, 23. 2. 07 (234 u. 57). No-
velle z. Pol Ste#B v. 4. 7. 98 (149).
E. Baden: Jo v. 2. 12. 50, v. 29. 4. 86, v. 15. 6. P4
und v. 9. 8. 98 (betr. Wechaden) — GBl S 211, 476, 276,
395 —. V. v. 6. 11. 86, Abänd V. v. 18. 5. und 24. 9. 94,
18. 3. 04 betr. Vollzug des IGesetzes (jagdbare und schäd-
liche wilde Tiere, Schonvorschristen GBl S 487, 387, 260,
463
(GBl. 346). Vogel 3B betr. gemeinschaftl. Wasserjagd auf
dem Untersee und Rhein (Gö 1898 S 232, 1906 S 840).
F. Hessen: Jo v. 26. 7. 48 (für Starkenburg und
Oberhessen. Reg Bl 229), Abänd. G v. 12. 12. 51 und 2.
8. 58 (S. 465 ff, 357 ff). Für Rheinhessen: Gv.
4. u. 11. 8. 1789, 22. u. 30. 4. 1790. Bek v. 6. Germ. VI.
B des Land-Administr. v. 21. 9. 1815 und Erl v. 2. 8. 1819
und 11. 8. 46, v. 20. 9. 37 (für Mainz und Kassel). JStraf G
v. 19. 7. 58 (Reg Bl 345). W Schaden G v. 1. 6. 96 in der
Fass. d. G v. 29. 7. 99 (405 ff) mit V v. 2. 8. 99 (400 ffh.
B v. 17. 6. 07 betr. J Pässe (JSch).
G. Elsaß- Lothringen: IJ# v. 7. 2. 81 (GBl 5),
mit Bek v. 12. 7. 88 (Aml Nr. 32 Beilage) und v. 9. 7. 06
(Anl 93) betr. Neuverpachtung der Gemeinde J und Ver-
pachtung in Staatsforsten. JPol G v. 7. 5. 83 (GBl 57), Ab-
änder. G v. 11. 7. 84 (103) und v. 8. 5. 89 (55). Min Instr
v. 3. 7. 83 (ABl 49). B betr. Taubentöten v. 31. 12. 88
(GBl 1889 S 1) mit a 24 Feld Pol StG v. ov. 7. 88 (73,
a 130 Ech z. BGB). B v. 16. 7. 90 betr. schädliches 72
(49), v. 23. 2. 05 (Anl 95). Verbot des Jagens mit Lauf-
hunden, v. 22. 1. 80 (22) betr. JSch v. 21. 12. 89
(1890 S 1), v. 14. 7. 84 (179) betr. Ausüb. d. Forst- und
JSchutzes. WSchaden Ga 16—36 A z. Bo## v. 17. 4. 99
(1900 S 1). G v. 2. 7. 90 (47), Bogelschutz. Abänder. G
v. 1. 6. 00 (GBl 67). V v. 16. 7. 90 (ABl 209) (GBl 61),
v. 30. 6. 00 und 8. 7. 09, 1. 4. 93, 17. 3. 98 über Schonzei-
ten, v. 24. 4. 95 (das. 151), Wildentensang. Bek v. 27. 8. 04
(An#l 123) betr. Vertilgung schädlicher Tiere.
# 3. Begriff des Jagdrechts. Das I ist die
Befugnis, innerhalb eines bestimmten Flächen-
raums (Revier) mit Ausschluß Dritter — pgl.
*292 St B—jagdbaren (14), d. h. herren-
losen, noch nicht in Besitz genommenen, in na-
türlicher Freiheit lebenden Tieren auf jede, durch
die Gesetze nicht verbotene Art nachzustellen in
der Absicht, durch ihre Aneignung (Inbesitznahme)
das Eigentum daran zu erwerben (§5 958 Abfs 1,
*872 BEG) — pgl. 5 293 StE, B — oder sie
„aufzusuchen“ — & 30 II, 16 AL R: „Jagdge-
rechtigkeit"“ — und ferner, alle Anstalten zu tref-
fen, welche die Hege und Pflege, die Erhaltung
und Vermehrung des W, z. B. durch Einführung
neuer Wildarten: § 50 preuß. JO, §14 preuß.
Wechon G v. 14. 7. 04, sowie die Verhinderung
des Austretens („Wechsel“) durch Anlage von
Zäunen oder Einsprüngen, durch Verlappen
der JGrenzen usw. bezwecken. „Kein Heger —
kein Jäger". Vgl. unten §& 10 (Schutz des J).
Dies J usübungerecht ist össentlich-zrecht-
licher Natur, weil es jagd polizeilichen Charakter
trägt; dies ist für den Schutz des IR (§ 10) ent-
scheidend. Andererseits zeigt sich die dingliche
(privatrechtliche) Wurzel des Ilnsübungsrechts
darin, daß es als ein Vermögensrecht genutzt,
namentlich als solches selbständig auf Andere,
z. B. durch Verpachtung übertragen, werden
kann (unten §& 9).
# 4. Gegenstand des Jagdrechts sind nur
jagdbare, d. h. dem freien Tierfang entzogene,
wilde (in natürlicher Freiheit lebende), herren-
lose, d. i. noch nicht in Besitz genommene (88.960,
958 BGB) Tiere — „Wild“ —, sowie deren Teile
(Gehörn, Läufe, Stangen, Geweih), solange sie
noch mit dem als W erkennbaren Kadaver zu-
sammenhängen; andernfalls sind sie wie das
Knochengerippe herrenlose Sachen, soweit nicht
landesgesetliche Vorschriften (z. B. Aneignung
abgeworfener Hirschstangen durch Dritte) be-
61 ff). Pol StGB. 143. V v. 13. 7. ö8 betr. Vogelschutz; sondere Strafbestimmungen treffen, z. B. Ba-