Full text: Gesetzblatt für das Königreich Bayern. 1871-1872. (23)

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Reichsgesetze sowie der in Bayern verkündeten 
Zollvereinsgesetze von den noch in Kraft stehen- 
den Bestimmungen des Landesstrafrechts ferner- 
hin nur mehr diejenigen, welche in dem gegen- 
wärtigen Gesetze oder in dem Polizeistrafgesetz- 
vuche für Bayern enthalten oder als fortbestehend 
bezeichnet sind. 
Alle übrigen Bestimmungen des bayerischen 
Landesstrafrechts, welche nicht bereits durch die 
am 1. Januar 1872 zur Einführung kommenden 
Reichsgesetze aufgehoben werden, treten von dem- 
selben Tage an kraft des gegenwärtigen Gesetzes 
außer Geltung. 
Art. 2. 
Insbesondere treten, vorbehaltlich der in 
dem gegenwärtigen Gesetze enthaltenen Ueber- 
gangsbestimmungen, außer Kraft: 
1) das Strafgesetzbuch vom 10. November 1861; 
2) das Polizeistrafgesetzbuch vom 10. Novem- 
ber 1861; 
die Art. 1 bis 84 des Einführungsgesetzes 
zum Strafgesetzbuche und Polizeistrafgesetz= 
buche vom 10. November 1861; 
das Gesetz vom 10. November 1861, „den 
Vollzug der Freiheitsstrafen in Einzelhaft" 
betr.; 
das Gesetz vom 16. Mai 1868, „die Ab- 
änderung einiger Bestimmungen des Straf- 
und Polizeistrafgesetzbuchs vom 10. Novem- 
ber 1861“ betr.; 
6) das Gesetz vom 14. Jannar 1871, „die Ab- 
änderung der Bestimmungen des Art. 200 
des Polizeistrafgesetzbuches vom 10. Novem- 
ber 1861“ betr.; 
7) das Gesetz vom 28. Mai 1870, „die An- 
wendung einiger Bestimmungen des Straf- 
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gesetztouches vom 10. November 1861 auf 
die Gerichtsvollzieher“ betr; 
die Bestimmungen der Art. 1, 3, 46 Abf. 2 
und 3, 54 Abs. 1 bis 3 des Gesetzes vom 
17. März 1850 zum Schutze gegen den Miß- 
brauch der Presse; 
9) der Art. 23 des Gesetzes vom 30. März 
1850, „die Ausübung der Jagd“ betr.; 
das Gesetz vom 25. Juli 1850, „die Be- 
strafung der Jagdfrevel“ betr.; 
die in den §§. 4, 6, 8 bis 24 der pfälzischen 
Jagdverordnung vom 21. September 1815 
enthaltenen strafrechtlichen und jagdpolizei- 
lichen Bestimmungen nebst dem Decrete vom 
4. Mai 1812, „die Bestrafung der Jagd- 
ausübung ohne Erlaubnißschein“ betr.; 
12) die in den Art. 76 bis 81 des Gesetzes über 
die Wehrverfassung vom 30. Jannar 1868 
enthaltenen strafrechtlichen Bestimmungen; 
die Art. 9 bis 13 des Gesetzes vom 4. Mai 
1851, „das Einschreiten der bewaffneten 
Macht zur Erhaltung der gesetzlichen Ord- 
nung“ betr.; 
14) die in der Verordnung vom 16. August 
1805, die Verbesserung der öffentlichen 
Straßen betr., enthaltenen Strafbestimmnn= 
gen; 
der Beschluß des französischen Directoriums 
vom 6. Frim. VII, die Polizei der Fähren 
betr.; 
16) die bisher noch geltenden Bestimmungen 
des Zollstrafgesetzes vom 17. November 1837; 
17) die in den Art. 14 und 16 des Gesetzes 
vom 29. April 1869, die Maß= und Ge- 
wichtsordnung betr., enthaltenen Strafbe- 
stimmungen; 
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