Heimatkunde.
Die Arbeit des fliehenden Waffers.
„QYom Hocrande unieres Flufjes aus sicht man deutlich, dab das Tal in Die
Hilädhe eingelchnitten it. Der Hlub felbit hat jein Tal im Laufe der Zeit ein-
wft und er arbeitet ununterbrochen weiter an der Tieferlegung feines Bettes. In
E
Imenbräu).
gleicher Weife Haben ji) aud) alle größeren und Heineren Nebenjlütie
ihre Täler felber ausgenagt.
Unfer heimifcher Boden ift ganz von Bäden zerfhnitten.
Nenne joldhe Gräben oder Täler!
Der Fluß hat aber nicht bloß daS Tal auägetieft, in dem er
fließt, er arbeitet noch ununterbrochen an der Abtragung ber Erdober-
flähe fort. Der Regen jpült den Staub und die feinen Sandförnchen
vom Boden hinweg, um jie den Bädyen und {lüften zuzuführen oder
an anderen Srten toieder abzulagern. Der 5luß führt namentlich
bei Hochmwajier viel Kies (Schotter, Gerölle, Getcdhiebe; mil, der fich
im Laufe feiner Wanderung Durd) gegenieitiges Reiben imnter mehr
verkleinert und fi in Sand und zuleßt in feinen Schlamın auf:
löft. Diefer Schlamm bewirft die Trübung bed Wafferd. Beim Fallen
des Hodywafjer fallen die Sinkjtoffe zu Boden, bilden Sufeln und
Sandbänte, die den Fluß zu Krümmungen feined Qaufes nötigen.
Bei der Einmündung eines Seitenfiufjes in einen Hauptjluß
ttaut sich das Mafler und die Sinkftofie fallen zu Boden und bilden
nihmwemmungen.
Alle Flüffe führen Sand mit fi und neigen Daher zur Ber:
fandung. Sie müllen von Beit zu Zeit auögebaggert wer:
den, um den Fluß fchiffbar zu erhalten.
ft der Fluß unferer Deimat jhiffbar oder nur floßbar? Was
ist über dejien Verltehräfeben zu fagen?
IE E >= tonarme Mergel.
_7TF = Sand.
Zr = Mergel.
90, = Duarzlies unbelannter Herkunft.
Das Grundwaffer. Die Flüffe haben in der Vorzeit oft meite
Gebiete mit ihren Schottern und Sanden übergofien, jo 3. ®. die
ganze Umgebung von Münden und von Nürnberg. In Diejen
Schotten verfinkt das Megenmaffer wie in einem Siebe und es bringt
in die Erde bis zu einer undurdläffigen Bodenfhidt cin.
Seloft Bäche verfchiinden mitunter in diefen Gefdieben wie der
Hadinger Bad) bei Mündyen. Auf der wafferdichten Scidte fammelt
fich das Negenmajier glei einem unterirdiihen See an und jtrümt,
dem Gefälle der Schicjte folgend, langjam abwärts. Dlan nennt dies
Grundmwaffer. An den Gehängen der Täler tritt das Örundmaiter häufig zu=
und bildet Suellen. Alle früheren Pumpbrunnen unjerer Stadt entnahmen ihr
Ter dem Grundmwafjer. Da diejes aber vielfachen Verunreinigungen ausgefept, ift
der Genuß folhen Waffers bösartige Krankheiten verurjaht, wurden biefe