Full text: Das Eiserne Buch.

  
  
gehaßt, weil sie die Statthalter Gottes auf Erden 
waren, solange nur sie die abstrakte Gottesidee in 
ihren Geist aufgenommen hatten. Und sie gingen 
hocherhobenen Hauptes, mit einem verächtlichen 
Lächeln auf den Lippen, durch das Dölkergewimmel 
ihrer Seit, auf das sie von ihrer stolzen Höhe gering- 
schätzig herabsahen. Sie wußten warum. Sie schlossen 
sich auch ab gegen alles fremde Wesen, aus Besorgnis, 
das heilige, das sie mit sich trugen, könne durch die Be- 
rührung mit Ungläubigen besudelt werden. lso lebten 
die Griechen in ihren besten Tagen unter den Barbaren. 
So sollen auch wir Deutsche in unserer zeit durch 
die Welt gehen, stolz, erhobenen Hauptes, in dem 
sicheren Gefühl, das Gottesvolk zu sein. So wie des 
Deutschen Dogel, der Kar, hoch über allem Getier 
dieser Erde schwebt, so soll der Deutsche sich erhaben 
fühlen über alles Gevölk, das ihn umgibt, und das er 
unter sich in grenzenloser Tiefe erblickt. 
ber daß ldel verpflichtet, gilt auch hier. Die 
Jdee, das auserwählte Dolk zu sein, lädt gewaltige 
Pflichten — und nur HPflichten — auf uns. Wir 
müssen uns vor allem in der Welt als ein starkes Dolk 
erhalten. Micht auf Eroberung der Welt ziehen wir 
aus. habt keine Ungst, ihr lieben Nachbarn: ver- 
schlingen werden wir euch nicht. Was sollen wir mit 
diesen unverdaulichen Bissen im Magen? Und halb 
zivilisierte oder Naturvölker zu erobern, um sie mit 
deutschem Geiste zu erfüllen, danach steht unser Begehr 
auch nicht. Eine solche „Germanisierung“ ist gar nicht 
möglich. Der Engländer kann in diesem Sinne allen- 
falls kolonisieren und fremde Dölker mit seinem Geiste 
  
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