tapferen Ahnen überkommene Geist ist es auch ge-
wesen, der unsere Väter in den Kriegen des Großen
Kurfürsten, Sriedrichs des Großen, des alten Kaisers,
insbesondere in den glorreichen Schlachten des Leld-
zuges 1870-71 und noch in der letzten Zeit auf Deutsch-
Südwestafritas sonnendurchglühtem Boden zu unbe-
zwinglichen Truppen zusammenschweißte. Diesen
kriegerischen treuen und stolzen Sinn müssen wir
pflegen und unsern Nachkommen als heiliges Erbe
binterlassen.
Wir leben freilich heutzutage in einer zeit, die
mit besonderer Genugtuung die stolze höhe ihrer Kul-
tur betont, die nur zu gern sich ihres internationalen
Weltbürgertums rühmt und sich in dem schwärmeri-
schen Traum von der Möglichkeit eines ewigen Welt-
friedens gefällt.
Diese Lebensauffassung ist undeutsch und steht uns
nicht an. Der Deutsche, der sein Dolk liebt, der an die
Eröße und Jukunft unserer heimat glaubt, und ihr An-
sehen nimmer gemindert sehen will, darf die Augen
nicht zu solchen Cräumereien schließen, darf sich nicht
in trägen Schlaf singen lassen von dem Sriedenswiegen-
lied der Utopisten.
Seit dem letzten großen Kriege hat Deutschland
eine Heriode wirtschaftlichen Qufschwungs hinter sich,
die fast etwas Beängstigendes an sich hat. Der Wohl-
stand ist in allen Kreisen unseres Dolkes derart ge-
stiegen, daß die Ansprüche an die Lebenshaltung und
der Luxus sich üppig entwickelt haben. Uun soll gewiß
nicht undankbar verkannt werden, daß ein hoher wirt-
schaftlicher Qufschwung viel Gutes schafft, aber die
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