werden diese Prüfungsmonate mit ungebrochenen
Kräften überdauern. Und was die Iremdenindustrie
anbelangt .. wer weiß, ob da der Krieg nicht ge-
rade für uns Münchener etwas sehr Gutes und beil-
sames bringt? Ein reich flutender Sremdenverkehr ist
gewiß etwas Ungenehmes und Rützliches. ber wenn
sich eine große Stadt und ein ganzes Land fast aus-
schließlich auf den remdenverkehr einrichtet, so ist
auch immer die Gefahr dabei, daß eiten kommen
können, in denen der Derkehr stockt und die Iremden
ausbleiben. Unser liebes, schönes München wird nach
diesen Erfahrungen ein bißchen umlernen müssen. Ich
bin überzeugt, daß München auch nach dem Kriege die
Xunststadt bleiben wird, die es war, und ich hoffe,
daß es daneben eine Stadt der deutschen Hrbeit sein
wird, die in ihrer Blüte unabhängig ist von allem
Sremden.“ “*
Beim Kbschiede, als der Kronprinz mit festem
Drucke meine hände umspannte, sagte er: „Erzählen
Sie nur zu hause, wie der Krieg aussieht. Je deut-
licher Sie es sagen, um so mehr wird man daheim auf-
atmen, daß unser Dolk durch dick und dünn durchhalten
wird. Daran habe ich noch keine Sekunde gezweifelt.
Ein paar Ungeduldige und Wehleidige? Mas macht
das aus? Das Dolk im ganzen fühlt seine deutsche
Hflicht, und Hflichtgefühl und Geduld sind immer zwei
Dinge, die zusammengehören wie Schwestern. Menn
wir recht und fest unsere Pflicht erfüllen, dann ist die
EGeduld von selber dabei. Oder haben Sie hier bei uns
im Lelde schon einen Ungeduldigen gesehen?“ „Nein,
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