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J% bin nicht nur glücklich, nein, ich bin erst
wieder zur Ruhe gekommen, seitdem ich, wenn auch
in der untergeordnetsten und bescheidensten Stellung
an diesem Kriege teilnehmen kann. Und ich weiß,
Unzählige empfinden ebenso. Künstler vor allem.
Man zog einsam seine Straße, empfand dunkle Sehn-
sucht nach einem größeren Ganzen und war doch so
häufig abgestoßen und enttäuscht von den zufälligen
Berührungen mit den Menschen. Nun aber ist man
aus dieser Einzelhaft befreit und ein Glied der un-
geheuren Organisation des deutschen heeres. Es adelt
die niedrigste Arbeit, das fühlt man auf Schritt und
Critt. Es erfüllt einen mit Glück und Stolz auch bei
dem unscheinbarsten TLun. Man spürt, die alte Sremd-
beit gibt es hier nicht mehr. Wohl sind strenge Rang-
unterschiede da, aber über der unerbittlichen Ordnung
steht ein Höheres: Kameradschaft, die hervorgewachsen
ist aus der Gemeinsamkeit des Erlebens, des hoffens
und Sürchtens, des hasses und der Liebe, aus der Ge-
meinsamkeit des ziels. Das ist eine Bereicherung
unserer Seele, die uns bleiben wird, wenn wir dereinst
zu den Werken des Sriedens zurückkehren. Ebenso
wie die neue Liebe zum Leben, die der Krieg uns ge-
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