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D. Bündelkrieg, in dem wir uns befinden, ent-
springt einer schier unauflösbaren Derwicklung zwi-
schen den Kufgaben der europäischen Staatengruppie-
rung, des Kolonialbesitzes, den Restforderungen einiger
Nationen und den mannigfach verschiedenen Rich-
tungen ihrer inneren Politik. Das Ganze gleicht
einem jener australischen Buschdickichte, von dem die
Reisenden behaupten, man könne nur um sie herum-
gehen. Dennoch — wir müssen mitten durch. Wie
kann das geschehen?
Die erste Doraussetzung ist die des siegreichen
Kampfes mit heer und Slotte. Eine andere Bedingung
liegt darin, daß auch jeder Nichtkämpfer die kriege-
rischen Tugenden der Tapferkeit und der sittlichen
Widerstandskraft in sich entfalte. Dies sei der heran-
wachsenden deutschen Jugend ins Gewissen geschrieben.
Es handelt sich nicht um ein einmaliges Opfer, dar-
gebracht im Rausch der Begeisterung, sondern um die
unermüdliche tägliche Bereitwilligkeit, in der eigenen
Lebensführung ein vernünftiges haushalten mit den
Dorräten durchzusetzen, allerhand Unbequemlichkeiten
auf sich zu nehmen und nicht aus privater Saulheit auf
andere abzuschieben. Manche unter uns befinden sich
offenbar in einem halbzustand zwischen Wachen und
Schlafen, aus dem sie nur geweckt werden wollen, um
Siege zu feiern oder Entrüstungsschreie auszustoßen.
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