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U hvergleichliches erleben wir. Die ganze Welt ist
in Bewegung. Die Kräfte aller Kriegsführenden sind
auf das höchste gespannt. ber Deutschland darf mit
SJuversicht dem Kommenden entgegenblicken; denn
auch für das Leben der Dölker gilt das Gesetz von der
Kuslese der Süchtigsten.
Und nach dem Krieg? Mancher, der die mensch-
liche Natur nicht kennt, träumt sich in eine Zukunfts-
welt hinein, wie sie nicht sein wird. Doch ohne Spur
kann das Gewaltige nicht vorübergehen, das sich jetzt
vollzieht. Wandlungen innerhalb der Regierungs-
kreise und der Parteien, #nderungen in der Stellung
und TLösung der Kufgaben, Derschiebungen in dem
Derhältnis zu den anderen Staaten, — das steht
zu erwarten.
Dabei muß der eine Eedanke alles beherrschen.
Ein Dolk, das soviel Lebenswillen, soviel Lebenskraft
bewiesen hat, verdient Dertrauen.
Und ein zweites: nicht die Wenigen allein, auch
die Dielen machten Geschichte. Darum muß die Dolks-
erziehung jeden Einzelnen zu erfassen, emporzuheben,
stämmig und standhaft, markig und mannhaft zu
machen suchen. Insofern bedarf Nietzsches Lehre vom
Übermenschen der Ergänzung.
Dr. Pachnicke,
Mitglied des Reichstags und des
Preußischen bgeordnetenhauses.
Bühl-Immenstadt am Hlpsee, 20. 4. 1615.