Die weihe Christblume.
.. In der §chützenstellung des zweiten Garde-
regiments fand sich in der Nähe, sogar am Rande
eines von einer Granate eingebohrten Erdtrichters
eine einsame, noch nicht aufgeblühte Christrose. Diese
wurde von Mannschaften des Regiments sorgfältig
herausgenommen uno beschlossen, sie bis Weihnachten
sorgfältig zu pflegen, um sie dem Kaiser am heiligen
Abend als einen Gruß des Regiments zu übersenden.
Das Regiment hatte einen Gärtner des Regiments
damit betraut und sandte die schön aufgeblühte
Christrose, in Tannengrün gebettet, durch einen Rad-
fahrer nach dem hauptquartier, wo sie dem Kaiser
unter dem brennenden Weihnachtsbaum als Gruß des
Regiments aus seiner Stellung am Leinde übergeben
wurde. Der Raiser hatte eine große Sreude darüber,
fand es einen rührenden poetischen Gedanken und
war ganz entzückt davon; er stellte sie selbst in ein
Elas und will sie dauernd aufheben lassen. Der Kaiser
sagte: Das wäre ein schöner Dorwurf für ein Gedicht.
SRo dachte ich dann gleich an Sie und teile Ihnen den
Dorgang mit. Dielleicht finden Sie eine poetische
Sorm für die Sache und senden mir etwas. Dem
Kaiser würde es eine große Freude bereiten.“ Darauf
schrieb der Dichter folgendes Gedicht:
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