Der uns aufgedrungene Krieg.
Von
Universitäts-Hrofessor Dr. J. Riesser
Präsident des hansa-Bundes, Berlin.
Wir sind in diesen uns aufgedrungenen Krieg,
den England für seine Macht, Deutschland für sein
Dasein führt, eingetreten mit tiefem Ernst, da wir die
gewaltige Stärke der vereinigten Gegner nicht unter-
schätzen, die uns umstellen, wie die Treiber das Wild.
Kber es gibt eine Gerechtigkeit, und noch sind
Konkurrenzneid, hochmut und Tüge keine sittlichen
Mächte, mit denen man einen Krieg beginnen und
den Sieg erringen kann in einem Kampfe, den wir,
zugleich zugunsten der Neutralen und der Welt, für
hohe Ideale führen, insbesondere für die endliche
nnerkennung des immer wieder von England ver-
letzten und verhöhnten Grundsatzes der Unnverletzlich-
keit des Drivateigentums zur See.
Wir glauben nicht, daß wir allein die Kultur in
der Welt vertreten, aber wir wissen, daß es eine nie
wieder gut zu machende Schädigung der Weltkultur
wäre, wenn Deutschland erniedrigt und Europas zi-
vilisation durch die russische Knute und die japanische
List geleitet würde. Dies aber wird nicht geschehen.
Mag Japans Übermacht auch, zusammen mit eng-
lischen Truppen unter japanischem Oberkommando,
die Sorts vernichten, welche die unsterblichen Namen
Bismarck und Moltke führen, das nationale Der-
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