Heinde das einzige ist. Im übrigen wird uns der Krieg
mehr und eindringlicher Zzum Bewußtsein bringen,
daß alle internationalen Wirtschaftsbeziehungen ein
notwendiges Übel sind, das wir so klein wie möglich
machen sollen. Es wird zweifellos die dringlichste
Kufgabe der Dolkswirtschaftspolitik nach dem Kriege
sein: Mittel und Wege zu finden, auf denen wir zu
einer möglichst großen wirtschaftlichen Kutonomie
Deutschlands gelangen.
Eng verwandt mit diesem ökonomischen Inter-
nationalismus ist derjenige, den man als institutio-
nellen oder Rechts-Internationalismus bezeichnen kann.
Er umfaßt alle übmachungen und Derträge über
irgendwelche, meist dem Derkehrsleben entsprungene,
gemeinsame oder entgegengesetzte Interessen der ver-
schiedenen Staaten. hier ist die endlose Reihe der
Konventionen zu nennen, von der Post und-TLele-
graphenverträgen bis zu den internationalen rbeiter=
schutzgesetzen und der Genfer Konvention. Dieser Teil
des Internationalismus hat zweifellos viel Gutes ge-
stiftet und mag in Jukunft sich ungestört weiter ent-
wickeln. Wird es auch, da er ja aus dem Interesse der
einzelnen Staaten entsprungen ist.
Dann gibt es einen politischen Internationalis-
mus wiederum in verschiedenem Sinne. Er kann die
diplomatischen Beziehungen der selbständigen Staaten
untereinander, also „Bündnisse“ aller Krt, bedeuten,
von denen hier natürlich gar nicht die Rede ist; er
kann aber auch die Bestrebungen bedeuten, die Gren-
zen der selbständigen Staaten zu verwischen und eine
politische Dereinigung der Angehörigen der verschie-
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