Nehmen wir die Gegensätze des englischen und deut-
schen Dolksgeistes. Der Engländer denkt in händle-
rischem, der Deutsche in heldischem Sinne: und der
Dritte, der aus den beiden sich bilden soll? Er kann
nicht halb händlerisch, halb heldisch denken, oder wenn
er es täte, so hieße das eine Hebung des Engländers,
aber dafür eine Senkung des Deutschen. Der dritte
Mensch könnte sich zu der höheren Weltauffassung,
der heldischen, bekennen und diese immer tiefer er-
fassen: dann wäre er eben kein dritter Mensch, sondern
er wäre ein über den früheren Deutschen hinaus ge-
steigerter Mensch. Noch undenkbarer ist ein meta-
nationaler Übermensch als Erschaffer von Kunst-
werten. In welcher Sprache soll denn der Übermensch,
der kein Deutscher und kein Engländer ist, dichten?
In Esperanto vielleicht? Ich wünsche gesegneten
Hppetit.
bat nicht Nietzsche selbst sein Idealbild des meta-
nationalen „guten Europäers“ zerstört mit den orten
Sarathustras:
„Tausend Ziele gab es bisher, denn tausend Dölker
gab es. Uur die Lessel der tausend Nacken fehlt noch,
es fehlt noch das eine Ziel. Noch hat die Menschheit
kein ziel.
ber sagt mir doch, meine Brüder: wenn der Mensch-
heit das Jiel noch fehlt, fehlt da nicht auch — sie
selber noch?“
Mein. Wir müssen auch die letzten Reste des alten
IJdeals einer fortschreitenden „Menschheits“entwicklung
aus unserer Seele austilgen. Nicht von Dolk zu Dolk
gibt es einen „Lortschritt“ zu höherem: wir sind nicht
weiter „fortgeschritten“ als die Griechen, wenn wir