Schlacht bei Königgrätz. 141
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Neuformation 12. Jägerbataillons, ernannt und blieb es bis
zur Thronbesteigung. Am A. früh sandte er an den Vater
von Pardubitz die Depesche: „Glücklich der Schlacht ent—
kommen, Georg von uns getrennt, aber unverletzt.“
Aus dem Bericht, der in Kouna am 5. verfaßt worden ist,
möchte ich hier nur den Anfang zitieren: „Unglücklich und
verderbenbringend in ihrem Verlauf, mehr noch in ihren
Folgen für das Königliche Armeecorps, so hat dasselbe sich
allenthalben vorzüglich geschlagen und die Ehre seiner Waffen
glänzend zu wahren gewußt.“ Am selben Tage schrieb er auch
folgenden Brief an den Vater: „Der Telegraph wird Euch
schon von dem namenlosen Unglück gesagt haben, daß uns
betraf. Die Nordarmee existiert nicht mehr. Wir hatten den
linken Flügel und alle meine Truppen haben sich vortrefflich
gehalten, ja wir machten sogar Fortschritte, als das neben-
stehende 8. Korps sich en débandade auf uns warf, so daß wir
zurück mußten und ein Theil der Infanterie in Unordnung
gerieth. Doch war es gelungen, sie größtentheils zu ordnen,
als eine Maße Fliehender sich auf uns warfen, zugleich
wurde mir vom Feldzeugmeister eine andere Brücke zu-
gewiesen, was ich nicht allen mittheilen konnte, getrennt und
zersprengt, nur das 1. Jägerbataillon hielt unerschütterlich
fest und mit ihm kam ich glücklich bis Pardubitz, wo ich einen
Theil der Artillerie und die 2. Reiterbrigade an mich zog.
Georg ging bei Placka über die Elbe und steht einen Marsch
vor mir. Er hat sich sehr gut benommen, ich sah ihn einen
Augenblick, als er in sehr starkes Feuer kam, und fand ihn
sehr ruhig. Das darf ich aber sagen, unsere militärische Ehre
ist intact, das erkennen auch die Österreicher an.“ Es folgen
dann einige Bemerkungen über die Verluste. Dann sagt er
noch: „Wir gehen jetzt nach Ollmütz, aber eine zweite Schlacht
wird diese Armee nicht mehr schlagen. An Carola habe ich
auch von Pardubitz telegraphiert. Mama wird also über uns
beruhigt sein.“
Johann schrieb ihm am selben Tage zweimal aus Schön-