Full text: König Albert von Sachsen von Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

146 Krieg 1866. Norddeutscher Bund (1867—1870). 
  
den General von Engel beigegeben habe; er ist insbesondere 
in dem Verhältniße zu den Preußischen Generälen ein treff- 
licher Vermittler.“ Endlich meint er, Beust sei unmöglich, 
Bismarck würde seine Entfernung zu einer Friedensbedin- 
gung machen, die Kommission sei auch dafür. 
Die Verhandlungen gingen den ganzen August hin. Manches 
hat Albert wiederum mit dem Kaiser besprochen, den er oft 
sah. Auch hat er da wieder im Namen seines Vaters ge- 
sprochen. Dafür ist Beweis folgende Stelle aus einem Brief 
von diesem: „Ich bitte Dich, wenn Du ihn (den Kaiser) siehst, 
auch von dem Standpunkt der Gefühle unserer Armee aus 
dahin zu wirken, daß unsere Zutheilung zu der Süddeutschen 
Verbindung nicht blos als Wunsch in zweiter Linie, sondern 
als entschiedene Forderung aufgestellt wird. Aächstdem habe 
ich auch einen Umstand erfahren, der mich wahrhaft erschreckt 
hat. Die Kommissionen, die in's Hauptquartier abgegangen 
sind, haben eine unbedingte BVollmacht ohne Vorbehalt der 
Natification. Diese ganz exorbitante Unterlassung ist 
so leichtsinnig erfolgt, daß Mensdorf erst nachsehen lassen 
(mußte), ob dem so sey, als Pfordten darnach fragte. Auch 
auf diesen Punct, den ich nur für ein collossales Abersehen 
ansehen kann, bitte ich den Kaiser aufmerksam zu machen. 
Es wäre vielleicht noch zu redressieren. Wenn Du den 
Kaiser diesen Abend nicht zu sehen Gelegenheit hast, so bitte 
mich nur es umgehend wissen zu lassen. Ich werde diesen 
letzten Punct schriftlich bei ihm anbringen.“ Dieser Brief 
ist nicht datiert, aber sicher vor dem Frieden von Prag ge- 
schrieben. Sonst wäre er nicht zu verstehen. Am 27., also 
nach diesem, schreibt Fohann: „Ich werde um 12 Uhr eine 
Besprechung mit Nabenhorst, Koenneritz und Fabrice haben. 
Es wäre mir lieb, wenn Du Dich dabei einfändest, dafern Du 
nicht etwas wichtiges zu thun hast.“ Koenneritz hatte damals, 
nachdem Beust sich vom König verabschiedet hatte, einstweilig 
das Ministerium des Außern übernommen. Wahrscheinlich 
ist bei dieser Besprechung beschlossen worden, den General-
	        
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