Full text: König Albert von Sachsen von Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

150 Krieg 1866. Norddeutscher Bund (1867—1870). 
  
achtendes Hinderniß, um so mehr, als auch die Generäle, 
denen ich Mittheilung von der Sache gemacht und an deren 
dienstbereiten Intentionen ich nicht zweifle, die ev. NReise vor 
abgeschloßenem Frieden auch nicht für räthlich halten. Hat 
daher Herr v. W. aus eigenem Antrieb gehandelt, so ist dies 
mit seinem sonstigen Verhalten und namentlich mit seinen hier 
über sächsische Zustände einlaufenden Berichten schwer in 
Einklang zu bringen, während anderer Seits Vieles dafür 
spricht, daß er Auftrag in solcher Richtung vorzugehen haben 
kann. Ich möchte daher auch für angezeigt halten, seine des 
fallsige Aufforderung unbeachtet zu laßen und lieber dafür 
die Eurer Königlichen Hoheit zu Gebote stehende Vermitt- 
lung Ihrer Majestät der Königin Elisabeth zu nutzen, um in 
vorsichtiger Weise Höchst Ihnen das Terrain vorzubereiten, 
von Hochderen entgegenkommenden An- und Absichten an 
Allerhöchster Stelle jedenfalls Kenntniß zu geben und viel- 
leicht auch den günstigen Zeitpunkt für eine Herreise zu be- 
zeichnen. Daß Eure Königliche Hoheit späterhin die Ge- 
staltung unserer Beziehungen zu Preußen mehr oder minder 
werden selbst mit betreiben und das Ihre mit dazu beitragen, 
das hierorts bestehende Mißtrauen, namentlich auch bei 
Seiner Königlichen Soheit dem Kronprinzen zu beseitigen, 
halte ich für unerläßlich, insofern die Zukunft eine erträgliche 
werden soll. 
Augenblicklich ist die Situation die allerungünstigste. Gehen 
die Angelegenheiten nur erst wieder in die militärischen Kreise 
über, und gelingt es bis dahin Eurer Königlichen Hoheit, den 
König und den Kronprinzen wohlwollender zu stimmen oder 
gar zu gewinnen, so steht eine Beßerung der Verhältniße, 
nicht aber eine weitere Verschlechterung derselben zu er- 
warten. 
Wenn ich trotzdem an eine endliche ehrenvolle Ordnung 
unserer militärischen Verhältniße glaube, so geschieht es, 
weil ich auf das militärische Herz des Königs baue. 
Eine außergewöhnliche Empfindlichkeit bleibt aber ein
	        
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