Reise zur Pariser Weltausstellung. 161
Eindruck, das immense Schloß, der weite Garten, alles wohl-
erhalten und gepflegt, aber leer und verlaßen.“ Es ist sehr
zu bedauern, daß er nichts über seine Eindrücke im Louvre
spricht. Man würde auch gern hören, was ihm Ma#poleon und
sein Hof für einen Eindruck gemacht haben. Vielleicht hat er
Ahnliches wie mein Vater gefunden, der uns oft sagte, die
Einzige, die an dem Hof einen wirklich vornehmen Eindruck
gemacht habe, sei die Kaiserin Eugénie gewesen. Am meisten
ist es zu beklagen, daß man nichts davon erfährt, wie ihm die
französischen Truppen gefallen haben. Am 27. fand zu Ehren
des sächsischen Paares ein Festmahl am Hofe statt. Endlich
wohnten sie auch der Preisverteilung durch den Kaiser auf
der Ausstellung bei. Carola wurde bei dieser Gelegenheit
vom Prinzen von Wales geführt.
Mitten in dem Festtrubel traf die Nachricht von dem Tode
des Kaisers von Mexiko ein. Albert ist zweifellos tief davon
ergriffen worden. Denn, wenn ihm der Vetter auch nicht
so nahe stand als Franz Joseph, so hatte er doch früher
manche schöne Stunden mit ihm verlebt. Auch ein anderer
Trauerfall trat damals ein, der Albert ergriff. Der Erb-
prinz Max von Taxis, mit dem er einst als Kind gespielt
hatte und der durch die Heirat mit der Herzogin Helene in
Bayern Alberts Vetter geworden war, starb am 26. Am
4. Juli verließen Albert und Carola Paris, besuchten noch
den verwitweten Schwager Karl Theodor und seine Mutter in
Possenhofen und kehrten am 9. nach Strehlen zurück.
Wenige Wochen nach der Heimkehr wurde das Denkmal
König Friedrich Augusts II. auf dem Neumarkt enthüllt.
Bei den Wanöbern besichtigte der von mir schon genannte
General Fransecky die Truppen und sprach sich befriedigt aus.
Damit war die Ausbildung derselben in der neuen Art
beendigt. Nachher begab sich Albert nach Ischl, um mit dem
treuen Freund Franz Joseph bei den Jagden einige Tage
den Ernst und die Sorgen des Lebens zu vergessen. Wieviel
hatten sich die zwei Freunde von dem, was geschehen war,
König Albert. 11