Gefechte bei Villiers. Die Kaiserfrage. 187
meinen hier zu keiner Freude über den erlangten Kriegs-
ruhm kommen.“ Am 15. schreibt er dann aber: „Die Tapfer-
keit und Ausdauer unserer Truppen erscheinen wahrhaft be-
wundernswert, vielleicht mehr als bei irgend einer anderen
Gelegenheit. Jedenfalls dankt man ihnen vorzüglich die
Zurückweisung des gut eingeleiteten Ausfalls. Desto schmerz-
licher hat es mich berührt, daß in den Nachrichten aus dem
großen Hauptauartier die mit dem Herzblut erkauften Ver-
dienste der Sachsen gegen die Leistungen der Württemberger
und Preußen in Schatten gestellt scheinen.“ Namentlich
machte sich da der Herzog von Coburg in dem Herunter-
drücken der Verdienste der Sachsen so bemerklich, daß das
Dresdner Journal amtlich dagegen Stellung nahm. Im
Anschluß daran schreibt Albert seinem Vater: „Schützen-Ernst
(so wurde der Herzog Ernstll. von Coburg wegen seiner Teil-
nahme an den Schützenfesten genannt) hat sich, wie Du aus
seinem nach Dresden gesandten Brief an Schlotheim ersehen
kannst, wenn auch etwas lahm, entschuldigt. Seine Abstra-
fung durch das D. J. hat hier allgemeine Freude erregt
da ihn niemand leiden kann.“ Seiner Gattin schreibt er:
„Schuft bleibt Schuft, wenn er auch feig genug ist, sich zu ver-
leugnen.“
In dem Brief vom 6. behandelt König Johann ausführlich
die Kaiserfrage und zeigt sich etwas geärgert über das Be-
nehmen Bayerns, erklärt sich aber bereit, nach Versailles zu
fabren, wenn die beiden andern Könige auch hinfahren. Da
der Brief aber mehr für das Leben Johanns Bedeutung
hat, so will ich nicht näher darauf eingehen. Wichtiger
ist der Brief vom 7. Darin schreibt er: „Es wäre mir inter-
essant zu wißen, wie und was Dir Blismarck) wegen der Kaiser-
frage gesagt und was Du ihm darauf geantwortet hast. Bal-
dige Antwort wäre mir willkommen.“ Darauf antwortete
Albert am 10.: „Ich habe B. den 26. Oktober zum letzten
Male gesprochen. Soviel ich mich erinnern kann, war damals
nur von den eben erst beginnenden Verhandlungen mit den