20 Kindheit und Jugend (1828—1845).
treffenden Fragen Langenn nur dem Vater verantwortlich
war. Langenn, der schon früher an den Prinzen geschrieben
hatte: „Aicht ohne Absicht bitte ich ehrfurchtvollst, eine ge-
wissenhafte Versicherung auch in bezug auf die den Neligions-
punkt betreffenden Maximen noch besonders bekräftigen zu
dürfen, damit es nicht den Schein habe, als sei ich darüber
minder aufrichtig, dies würde gegen Ew. Königliche Hoheit
Undank sein, der mich unwürdig machte, den Namen eines
Sachsen zu führen,“ schrieb nach der Ernennung am 6. März:
„Für mich beginnt eine hochwichtige Periode. Der Erfolg
liegt auch hier in Gottes Hand; mehr als beglückt würde ich
sein, wenn ich mir einst sagen könnte, ich sei ein schwaches
Werkzeug dazu gewesen, daß Prinz Albert ein Fürst ge-
worden, denen ähnlich, welchen das lebende Geschlecht und
mehr als ein heimgegangenes mit Liebe und Treue ergeben
war und ist.“
Trotz der ungleichen Konfession scheint nach allem die Wahl
Johanns im ganzen eine glückliche gewesen zu sein. Langenn
hat es verstanden, das Vertrauen seines Zöglings zu ge-
winnen. Besonders hat er das in ihm schlummernde Interesse
und Verständnis für die Geschichte zu wecken und zu fördern
gewußt. War er ja doch selbst ein gewissenhafter Historiker,
namentlich auf dem Gebiet der sächsischen Geschichte. Als
Beweis, wie geschickt er mit Albert und seinen jüngeren
Brüdern verkehrte, teile ich folgende Stelle mit, die ich in der
Biographie Karl Försters fand. Dieser schreibt 1836 in einem
Tagebuchfragment: „Wir fanden am Vorsberg Geh. Nat von
Langenn mit den drei jungen Prinzen, wie er mit wahrer
Mutterzärtlichkeit und Sorgfalt immer für die Kleinen wal-
tete. Wie einfach wußte er auf alles ihre Aufmerksamkeit zu
richten, sie auf das heiterste zu belehren. Er teilte ihnen Brot
und Früchte zu, hob die beiden jungen Prinzen selbst in den
kleinen, von dem Prinzen Albert gelenkten, mit Eseln be-
spannten Wagen, den er sogleich den Berg hinab begleitete,
und erst auf dem ebenen Platz, der die Ruine umgrenzt,