Full text: König Albert von Sachsen von Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

1. Kommunion Friedrich Augusts. Tod des Prinzen Wasa. 237 
  
ihres Vaters, des Prinzen Gustav Wasa, zunächst zurück- 
geblieben war, traf am 25. Juni ebenfalls in Ragaz ein. 
Beide besuchten dann zusammen Chur und fuhren über den 
Albulapaß nach Pontresina, von wo sie zu Wagen und zu 
Fuß die schönsten Ausflüge machten. Der König reiste von da 
aus über Innsbruck nach Sachsen zurück und traf am 12. Julie 
in Pillnitz ein, während die Königin sich noch nach Tarasp 
begab und erst am 25. heimkehrte. 
Wir waren unterdessen für vierzehn Tage nach Weesenstein 
übergesiedelt. Das Königspaar weilte einige Tage in Rehe— 
feld. An einem Sonntag kamen sie nach Weesenstein und 
trafen sich dort bei Tisch mit meiner Großmutter. Wenige 
Tage darauf traf die Königin ein herber Verlust. Ihr Vater, 
Prinz Gustav Wasa, der, wie ich schon oben bemerkt habe, 
krank gewesen war, traf in Pillnitz ein und erkrankte dort 
hoffnungslos. Er starb am u1. August. Die Leiche wurde 
nach Oldenburg überführt und nach einigen Jahren in Stock- 
holm beigesetzt. Seit diesem schmerzlichen Ereignis liebte die 
Königin Pillnitz noch weniger als bisher. Sie vermied es, 
den Tag in Pillnitz zu sein, und feierte deshalb ihren Ge- 
burtstag (6.) fast immer in AMehefeld. 
Kaum waren die Trauerfeierlichkeiten für seinen Schwieger- 
vater vorbei, unternahm der König eine schon längst geplante 
Landesreise. Sie führte ihn u. a. nach Geithain und Nochlitz. 
Die Manöberbesuche konnten in diesem Jahre nicht so zahl- 
reich wie in den anderen Jahren sein, da die Königin-Witwe 
Marie im September lebensgefährlich erkrankte. Bald war 
auch keine Hoffnung mehr. Am 13. versammelten sich das 
Königspaar und alle Mitglieder der Familie in ihrer Villa 
in Wachwitz, wo sie immer den Sommer zuzubringen pflegte. 
Auch wir jüngeren Aeffen und Aichten waren dort. Die 
Königin Marie starb an dem Tage und wurde einige Tage 
darauf an der Seite ihres Gatten in der Hofkirche beigesetzt. 
Uns Kinder betrübte besonders dabei, daß wir nun am 13.
	        
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