246 Bis zum Tode Kaiser Wilhelms I. (1878—88).
des NReiches endlich Gewißheit gekommen ist, wenn ich auch
nicht alles billige, was geschehn. Doch ist es nur ein auto-
nomer Tarif, daher Korrektur leichter. Vor allem hoffe ich aus
der letzten Wendung ein besseres Einvernehmen mit der
Reichsgewalt durch die Abkehr des Fürsten von den Unita-
riern. Man darf hoffen, sich nicht auf einen beständigen
Kampf ums Dasein beschränken zu müßen.“ An meinen
Vater schrieb er wenige Tage später in heiterer Stim-
mung: „Deine Wetterklagen haben bei mir ein theilnehmen-
des Echo gefunden, denn auch wir leiden sehr darunter.
Wir sind so gesunken, daß wir im Angesicht der Alpen Grob-
haus gespielt haben, Watzdorf (der spätere Minister) und
Luckner wurden eingelernt, sonst machten noch Hinüber und
der große Sailer der 1. Kammer mit. Mit den Herren
Sachsen wird auch täglich gekegelt. Leider verlaßen uns
morgen Hinübers. Georg Metzsch (der spätere Minister) ist
bereits fort. Eben erfuhr ich Webers Tod, der mich sehr
schmerzt.“ Das letzte Wort bezieht sich auf den Tod des
Archivdirektors Weber, der auch als Historiker bekannt ist.
Albert hatte sicher sein Leben der Kurfürstin Maria Alsͤnia
gelesen. Man sieht an der Bemerkung, wie er an allen wissen-
schaftlichen Bestrebungen in der Heimat teilnahm. Die Königin
war schon früher nach Tarasp gereist. Albert holte sie ab
und reiste mit ihr über Aauders und Mals nach Meran.
Dann ging es nach Bozen, ins Pusterthal und nach Villach.
Die Aückkehr erfolgte am 14. August.
Um diese Zeit, wo sich Bestrebungen auf Neichseisenbahnen
bemerklich machten, beschäftigte sich der König auch mit dieser
Frage. Er hat sich darüber einen kleinen Aufsatz nieder-
geschrieben. Da dieses eines der wenigen derartigen Schrift-
stücke von seiner Hand ist, so füge ich ihn hier im Wortlaut
an: „Gründe gegen Reichs-Eisenbahnen.
I. Für das Keich.
A. Allgemeines.
Solange das Reich seiner Absicht nach ein Bundesstaat,