Full text: König Albert von Sachsen von Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

Reise nach Bayern. Erzherzog Franz Joseph. 25 
  
lichste zusammen. Der Aufenthalt dehnte sich durch eine 
Reihe von Wochen aus. Johann mußte wegen Landtags- 
sitzungen schon gegen Ende September heimkehren, während 
die Prinzeß mit den Kindern erst am 31. Oktober heimkehrte. 
Während dieses langen Aufenthaltes wurde aber nicht bloß 
gespielt, sondern auch gelernt. Das geht aus einem Brief 
Alberts an seinen Vater hervor. In den Briefen erkundigt 
er sich nach allen Verwandten, aber auch nach dem Hunde 
Aero. In dem einen steht: „Der Onkel Louis (d. h. der König 
von Bayern) ist auch hier und hat mich schon Montag besucht.“ 
Das ist die erste Berührung mit König Ludwig I., der mit der 
Familie seiner Schwester Amalie auf keinem vertrauten Fuß 
stand. Brachte er es doch fertig, erst 1859 zum erstenmal seit 
1807 wieder nach Dresden zu kommen, obwohl eine Schwester 
seit 1822, die andere seit 1833 dort verheiratet war. Der 
Abschied von dem Vetter wird wohl Albert sehr schwer ge- 
fallen sein. 
Das Jahr darauf machte sein Vater die große viermonatige 
Dantereise nach Italien. Die Kinder hatten sich im voraus 
den Ort gewählt, von dem ihnen der Vater schreiben sollte. 
Albert hatte um Nom gebeten. Johann schrieb ihm auch von 
da am 26. April. Er sagt darin: „Ich erfülle mein Ver- 
sprechen, Dir aus Rom zu schreiben. Hier würdest Du vieles 
finden, was Dich interessieren wird.“ Albert ist es leider nie 
vergönnt worden, die ewige Stadt zu sehen. Dann fährt 
Johann fort: „Auch denke ich, Du wirst indeß noch viel und 
fleißig gelernt haben, und besonders Deinen Geschwistern 
recht verträglich und gefällig sein. Das würde mich am meisten 
freuen, von Dir zu hören.“ Albert dankte ihm begeistert am 
12. Mai und erzählte ihm in recht kindlicher Art von allem, 
was in Pillnitz geschehen ist. 
Moch im selben Jahre erlebte Albert mit seinen Geschwistern 
die feierliche Eröffnung der LeipzigDresdner Bahn. Damals 
bedeutete ein solches Ereignis etwas Größeres, als es der 
jetzigen Generation vorkommt. Im folgenden Jahr 1839 er-
	        
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