Full text: König Albert von Sachsen von Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

26 Kindheit und Jugend (1828—1845). 
  
schien der erste Band von der Danteübersetzung Johanns im 
Buchhandel. Er widmete ein Exemplar seinem ältesten Sohn, 
der freilich wohl noch nicht reif für das Verständnis des herr- 
lichen Werkes war. Das Gedicht, das er hineinschrieb, ist in den 
gesammelten Gedichten abgedruckt. Fast um die gleiche Zeit 
feierte der ehemalige Erzieher Johanns, General von Watz- 
dorf, der damals Hausminister war, seinen 80. Geburtstag. Da 
Johann gerade abwesend war, beauftragte er seinen ältesten 
Sohn, in seinem Auftrag die Elückwünsche zu überbringen. 
Man könnte dieses als die erste diplomatische Sendung des 
jungen Prinzen bezeichnen, der noch so manche, freilich viel 
wichtigere folgen sollte. Er scheint sich der Sache mit großem 
Geschick unterzogen zu haben. Wenigstens dankte Watzdorf 
dem Vater in tiefbewegten Worten. Im Jahre 1810 starb der 
hochverdiente Mann, nachdem er noch wenige Tage vorher 
seinen geliebten Zögling besucht hatte. 
Die Jahre von 1810 an hat Albert an keiner der Reisen 
seiner Eltern teilgenommen. Sie wollten nicht, daß seine 
Stunden auf längere Zeit unterbrochen würden. Ferien, 
wie man sie jetzt kennt, gab es in dem Hause nicht. Höchstens 
wurde der Unterricht, wenn ein sehr wichtiges Ereignis ein- 
trat, auf wenige Tage unterbrochen. Im Frühjahr erkrankte 
die Mutter lebensgefährlich an Lungenentzündung. Bange 
Wochen vergingen für Mann und Kinder. Schließlich trat aber 
doch Genesung ein. Einen wichtigen Tag für Albert bedeutete 
der 21. Oktober 1842. An diesem Tage empfing er das Sakra- 
ment der Firmung mit seiner Schwester Elisabeth und einigen 
Söhnen und Töchtern katholischer Familien in der Kapelle 
des Palais am Taschenberg. Gefirmt wurde er durch Bischof 
Laurentius Mauermann. Das Königspaar übernahm die 
Patenstelle. Albert bekam nach der Sitte unserer Familie den 
Firmnamen Benno. 
Aeben allen diesen Studien, diesen ernsten und heiteren 
Ereignissen gingen die Vorbereitungen zum militärischen 
Dienst nebenher. Schon von Kindheit hatte es sich bei Albert
	        
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