Full text: König Albert von Sachsen von Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

Entlassung Bismarcks. Arbeiterschutzgesetz. 289 
  
Dann fährt er fort: „Wir reisen über Savona nach Turin, 
dort gedenke ich bis zum 25. zu bleiben. Wie hübsch wäre es, 
wenn Du den 23. dort sein könntest, damit wir 3 Alten den 
Tag zusammen feiern könnten. Da ich erst in den letzten 
Tagen April heimkehre, wollte ich Dich bitten, Hodenberg mit- 
zuteilen, daß ich ihn zu mir nehmen will, als General à la 
suite. Sag ihm zugleich, daß ich bestimmt erwarte, er werde 
mir mit Welfengeschichten p. p. keine Ungelegenheit zu- 
ziehen.“ Generalmajor Freiherr von Hodenberg, ein ge- 
borener Hannoveraner, wurde am 1. Mai diensttuender Ge- 
neral à la suite, später Generalleutnant und Generaladjutant 
und blieb in dieser Stellung bis 1893. 
Aus Mentone schrieb Albert am 16. April an Minister 
NMostitz: „Anbei schicke ich Ihnen das mir vom Kaiser geschenkte 
Exemplar des Arbeiterschutzgesetzes. Es wird wohl auf man- 
cher Seite Enttäuschung, aber hoffentlich auch Ernüchterung 
hervorrufen. Die Idee des sozialdemokratischen Kaisers wird 
wohl verschwinden. Die Paragraphen über Kinderarbeit passen 
allerdings gar nicht für uns, werden aber wohl durchgehen. 
Bielleicht läßt sich eine längere Abergangsfrist erreichen, als 
im Artikel A. Ich mache besonders aufmerksam auf die hand- 
schriftliche Fassung des § 153. Es wäre mir lieb, die An- 
sichten des M. d. J. über die Vorlage nach meiner Rückkehr 
zu wissen, da sie wohl bald an den Bundesrath gelangt. Bis 
21. bin ich hier, dann bis 25. in Turin. Auf der Heimreise 
denke ich mich noch in Karlsruhe aufzuhalten, um mich mit 
dem Großherzog zu besprechen.“ 
Am 19. verließen König und Königin Mentone und reisten 
nach Turin, wo sie den Geburtstag des ersteren verlebten. 
Mein Vater konnte nicht auf den Wunsch eingehen, auch 
hinzukommen. An diesem Tage machten sie einen Ausflug 
nach Agliè, dem Schloß des Herzogs von Genua. Am 25. 
reisten sie ab und trafen am 29. wieder in Strehlen ein. 
Auf der Nückreise hielt sich der König einige Stunden in 
Karlsruhe auf, wo er, wie er dem Großherzog schreibt, den 
König Albert. 19
	        
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