Abschiedsgesuch des Prinzen Max. Frage der 1. Bataillone. 301
den Ulanen in Oschatz eintreten, das weitere würde sich finden.
Also war ihm eine längere Bedenkzeit gegeben.
Am 22. August feierte der Oberst Graf Holtzendorff den
80. Jahrestag seiner Ernennung zum Offizier. Der König be-
suchte ihn selbst, um seine Glückwünsche auszusprechen, und
ernannte ihn zum Generalmajor. Am 26. feierte Albert das
vierzigjährige Fubiläum als Chef seines russischen Regiments.
Dazu kam eine Deputation desselben nach Pillnitz. Ende
September weilte der König zu den Jagden in Österreich. Bei
diesem Aufenthalt muß er Gelegenheit gehabt haben, seinen
alten Freund, Erzherzog Albrecht, zu sehen und länger zu
sprechen. Sie haben sich da über eine Frage, die damals in
militärischen Kreisen viel besprochen wurde, unterhalten, näm-
lich die A. Bataillone bei den Regimentern. Die Frage be-
schäftigte den Erzherzog anscheinend so lebhaft, daß er am
30. September aus der Weilburg an den König einen längeren
Brief schrieb. Er beginnt: „Du wirst es einem alten Sol-
daten nicht übel deuten, wenn er Dir die Ergebniße seines
Nachdenkens über unser neuliches Gespräch über die deutsche
Infanterieorganisierung unterbreitet.“ Es handele sich um die
Frage, ob 5. Kompanie bei einem Bataillon, oder A. Bataillon,
er sei für letzteres. „Dir gebührt die Ehre der Idee, welche
meiner Anschauung und Erfahrung nach durch Vereinigung
der 5. Kompagnien in ein Bataillon noch gewonnen wird.“
Das führt er noch weiter aus und schließt mit den Worten:
„Entschuldige, daß ich Dich mit dieser Dissertation belästige;
es ist das Vorrecht des Alters, auch unaufgefordert be-
sprochene Themas zu verarbeiten. Deine altbewährte Freund-
schaft hat mich zu diesen Zeilen ermuthigt.“
Vom 7.—10. Oktober weilte der König in Weimar, um an
der Feier der goldenen Hochzeit des Großherzogs und der
Großherzogin teilzunehmen. Bei dieser Gelegenheit ernannte
er ersteren zum Chef des Karabinierregiments. In diesem
Wonat fand der Distanzritt Wien—Berlin und Berlin—Wien
von österreichischen und deutschen Offizieren statt. Den Schluß