Full text: König Albert von Sachsen von Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

38 Universitätsstudium und Feldzug in Holstein (1845—1819). 
  
Beziehung getreten. Wie das erfolgt ist, weiß ich nicht. 
Fedenfalls hat Perthes sich sofort des jungen Prinzen sehr 
angenommen und ihm auch ein Privatissimum über Staats- 
recht gehalten. Albert verkehrte eifrig in seinem Hause und 
lernte dort so manche Professoren kennen. Er durfte auch 
frei die reichhaltige Bibliothek von Perthes benutzen. Dieser 
suchte dem Prinzen mehr Selbstvertrauen zu verschaffen, 
dessen Mangel ihm etwas anhaftete. Ferner hörte Albert 
Vorlesungen bei dem bekannten Historiker Dahlmann über 
deutsche Geschichte und über Politik. Besonders interessierte 
ihn auch Arndt, der damalige Aestor der Hochschule. 
Biel verkehrte er mit anderen Prinzen, die damals auch in 
Bonn studierten. Besonders nahe trat ihm der Prinz Friedrich 
von Baden, der nachmalige Großherzog, eine Freundschaft, 
die das ganze Leben angehalten hat, freilich mit einer Pause 
in den sechziger Jahren. Auch mit dem Prinzen Friedrich 
Karl von Preußen verkehrte er viel. Es war eigen, daß die 
beiden sich bei Königgrätz gegenüberstehen und dann beie 
St. Privat miteinander siegen sollten. Damals haben sich 
zwischen ihnen Beziehungen angeknüpft, die später unserm 
Land zum Autzen gereicht haben. Ich komme noch darauf zu- 
rück. Der Begleiter Friedrich Karls war der Major Albrecht 
von Noon, der nachmalige berühmte Kriegsminister. Auch das 
ist für Alberts späteres Leben von Bedeutung gewesen. Die 
beiden weiteren Prinzen, Wilhelm von Mecklenburg, den 
Albert von ODresden kannte, und der Erbprinz Friedrich von 
Hessen, spielten nicht die Nolle. Mit allen diesen Prinzen 
verkehrte Albert auf das zwangloseste und heiterste. Oft 
trafen sie sich im Hause von Perthes. 
Aus den ersten Wochen seines Aufenthaltes in Bonn hat 
sich nur ein Brief an seinen Vater erhalten, merkwürdiger- 
weise aber keiner von diesem. Woran das liegt, vermag ich 
nicht zu sagen. Vermutlich sind sie verloren gegangen. Albert 
schreibt am Vorabend von Weihnachten, 23.Dezember, einen 
Brief, in dem er erst für Briefe und Geschenke dankt:
	        
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