Full text: König Albert von Sachsen von Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

40 Universitätsstudium und Feldzug in Holstein (1845—1819). 
Sommer hervortreten, wo es eine angenommene Sache ist, daß 
hier wenig gearbeitet wird.“ Der Prinz, meint Mangoldt, 
sei auf dem richtigen Wege. Aun kommt er überraschender- 
weise auf das Projekt des Eintritts in die österreichische 
Kavallerie zu sprechen. Die Sache war also damals noch nicht 
aufgegeben. Mangoldt meint aber, daß Albert dort nur im 
Sommer etwas lernen könne. Äberhaupt müßte Sorge ge- 
tragen werden, wenn dieser Plan zur Ausführung kommen 
sollte, daß während der Wintermonate ein längerer Urlaub 
oder ein angenehmer Aufenthalt in einer Stadt genommen 
würde, wo er doch einige geistige Ansprache finde. Sein 
Wunsch geht dahin, daß Albert über OÖstern in Bonn bleibe. 
Dann fügt er hinzu: „Für eine längere Neise halte ich den 
Prinzen noch für zu jung, sein Urtheil noch zu schwankend 
und nicht genug festgestellt. Es würde dies besser in die- 
jenige Zeit passen, wo der Prinz in das Gesellschaftsleben 
eingetreten wäre und dann eine Neise als Erfahrung und 
Zerstreuung dienen könnte.“ Er schließt mit den Worten: 
„Das Eintreten in die Armee würde keine Schwierigkeit 
irgend einer Art bieten. Der Prinz könnte während des 
Sommers sehr gut bei der Artillerie beschäftigt werden und 
würde dann zu Michaeli als Nittmeister bei den Gardereitern 
eingestellt werden können, doch würde ein permanenter 
Aufenthalt in Dresden das erste Erfordernis sein, da er dann, 
wenn es Autzen haben sollte, ein verantwortliches Kommando 
übernehmen sollte.“ 
Zu diesem Bericht Mangoldts möchte ich bemerken, daß 
ihm vielleicht nicht ganz klar geworden ist, worauf es an 
erster Stelle bei dem Besuch der Universität ankam. Er legte, 
wie sich das bei einem Offizier erwarten läßt, den Haupt- 
wert auf das Militärische. Und Albert sollte doch gerade in 
Bonn in die Nechts- und Staatswissenschaften eingeführt 
werden. Er sollte einen weiteren Blick bekommen. So muß 
man wohl den Beschluß des Gesamtministeriums auffassen. 
Anscheinend hatte Mangoldt dem Prinzen Johann zu
	        
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