46 Universitätsstudium und Feldzug in Holstein (1845—1849).
sind es nur Gerüchte gewesen. Jedenfalls sind die anknüpfen-
den Bemerkungen Johanns sehr interessant.
Am 21l. März verließ Albert mit dem Dampfschiff Bonn.
Perthes verabschiedete sich dort von ihm. Es hatte die
Absicht bestanden, der Prinz solle für das Sommersemester
Bonn wieder besuchen. Schon hatte der Vater mit Schneider
die Vorlesungen vereinbart. Aus diesem Grunde erklärt es
sich, daß Albert nie exmatrikuliert worden ist. Die Ereignisse
des Frühjahrs verhinderten seine Rückkehr nach Bonn. Es
ist das für ihn sehr zu bedauern. Denn die wenigen WMonate
konnten ihm doch nur einen Einblick in die Wissenschaft ge-
währen. Auch ist es für ihn zu bedauern, daß er nicht einen
frohen Sommer in dem herrlichen Rheinland verleben konnte.
Immerhin hat er die schönsten Erinnerungen an seine kurze
Studienzeit bewahrt.
Nach seiner Rückkehr am 26. März übernahm er das Kom-
mando der 1. Kompanie des Fußartillerieregiments und tat
unermüdlich seinen Dienst. Aber er sehnte sich sehr nach
Bonn und seinen Studien zurück. Das geht aus einem Brief
an Perthes hervor, aus dem Hassel eine Stelle zitiert. Eifrig
verfolgte er auch die Ereignisse in Schleswig-Holstein und
die dortigen Kriegstaten seines Studienfreundes Friedrich
Karl.
Im Sommer kam der Aeichsverweser Erzherzog Johann
nach Dresden, wo er feierlich empfangen wurde. Natürlich
war auch Albert dabei anwesend. Einen Aufenthalt im See-
bad wie in den vergangenen Fahren konnte er wegen der un-
ruhigen Zeiten nicht nehmen. Gegen Ende Juli fand die
Eröffnung der sächsisch-böhmischen Eisenbahn statt, die mit
großem Glanz gefeiert wurde. Um diese Zeit hat er den Erz-
herzog Albrecht näher kennengelernt. Ob sich damals dieser
und Albert nähertraten, ist schwer zu sagen. Gekannt haben
sie sich wohl schon früher. Seit langem bestanden gute Be-
ziehungen zwischen Prinz Johann und der Familie des Erz-
herzogs Karl (Vaters von Albrecht). War dieser ja sogar der