Full text: König Albert von Sachsen von Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

Der Landtag. Abreise zu den Truppen in Holstein. 51 
enthoben wurde, sondern der Nittmeister Adolf Senfft von 
Pilsach, der in den neunziger Jahren als General gestorben 
ist. Auf der Reise verweilte Albert in Charlottenburg, wo 
er wie immer auf das verwandtschaftlichste von dem Königs- 
paar ausgenommen wurde. Am 26. traf er in Hamburg 
ein, von wo er sich schriftlich beim General von Prittwitz 
meldete. Ursprünglich sollte er im Stab der sächsischen Bri- 
gade, die General Heinz führte, den Feldzug mitmachen. Unter 
dem 29, wurde er aber durch Ordre des Königs von Preußen 
dem Stab des Generals von Prittwitz zugeteilt. Es wird ihm 
das eine gewisse Enttäuschung bedeutet haben, denn sein 
Wunsch war natürlich, mit seinen Landsleuten den Krieg mit- 
zumachen. Das war ihm nun verwehrt. Sooft es ihm aber 
möglich war, suchte er mit ihnen zusammenzukommen. 
Es ist hier nicht meine Aufgabe, den Feldzug zu be- 
schreiben oder eingehend über die Tätigkeit der Sachsen zu 
berichten. Das haben schon andere und bessere getan. Ich 
möchte hier mehr darstellen, wie Albert den Feldzug erlebte 
und die Eindrücke in sich verarbeitete. Dazu kann am besten 
der Briefwechsel zwischen ihm und seinem Vater dienen. 
Der erste Brief datiert schon aus Hamburg. Da beschreibt 
er seinen Besuch in Charlottenburg. Besonders scheint ihn 
Wrangel unterhalten zu haben. Am 30. schreibt er aus 
Schleswig: „Am 28. Abends habe mit General Heinz NRends- 
burg erreicht“, und setzt hinzu: „Allein mit diesem Tag schloß 
mein Verweilen im Brigadestab.“ Aus der lakonischen Auße- 
rung kann man schließen, wie leid ihm das tat. Johann 
wünschte ihm in seiner Erwiderung eine kleine Feuertaufe, 
wenn sie ohne Schaden abliefe. 
Aun folgt ein Brief vom 3. April aus Flensburg: „Jacta 
est alea. Die Dänen haben heute NAacht die Brücke bei Düppel 
überschritten und heute Mittag die Demarkationslinie.“ 
Weiter schreibt er von dem ersten Wagen mit Verwundeten. 
Er glaubt, daß sie schon den Tag darauf Pulver riechen 
werden. „Ich werde die versprochenen Mitteilungen so genau
	        
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