Full text: König Albert von Sachsen von Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

66 Militärdienst und Hochzeit (1819 - 1854). 
  
lonen der Brigade Fahnen mit einer Ansprache. Bald darauf 
erfolgte Alberts Ernennung zum Obersten. Eigentlich sollte 
er die Führung der leichten Infanteriebrigade in Leipzig 
übernehmen. Das wurde aber anders, wie ich noch zu be- 
richten habe. 
Bei seinem Besuch in Prag hatte er den Erzherzog Albrecht 
dringend zu einem Besuch nach Bautzen eingeladen. Am 
30. Juli schreibt ihm dieser, daß infolge militärischer Sachen 
der Besuch noch nicht möglich geworden sei. Am 13. August 
kündigte er ihn aber bestimmt an. Er wollte am 14. abends 
in Dresden eintreffen, am 15. August in Pillnitz seine Auf- 
wartung machen und am 16. in Bautzen sein. Der Besuch 
kam auch so zustande. Albrecht wurde noch von seinem Vetter 
Leopold begleitet. Beide genossen das Zusammensein mit 
dem Vetter sehr und fühlten sich in Bautzen wohl. In Er- 
innerung an diesen Besuch verlieh König Albert, als er 1893 
den Erzherzog zum Chef eines sächsischen Regiments ernennen 
wollte, ihm gerade das in Bautzen stehende NRegiment 102. 
dessen Stammtruppe Albert damals kommandiert hatte. Der 
Erzherzog Albrecht hat mir damals gesagt, daß ihn diese 
freundliche Erinnerung in ganz besonderer Weise gefreut 
habe. 
Aun schlug aber die Stunde der Trennung von Bautzen. 
Am 1. September verließ Albert die Stadt. Die Bürgerschaft 
bereitete ihm einen gerührten Abschied. Auf eine Ansprache 
erwiderte der Prinz, daß er die Zeit in Bautzen zu den 
schönsten Erinnerungen seines Lebens rechnen werde. 
An den Manövern nahm er in Begleitung seines Bruders 
Georg in Böhmen als Gast seines Freundes Albrecht teil. 
Dabei stieß ihm ein übler Unfall zu. Die beiden Brüder 
ritten am 10. September zum Manöver mit dem Erzherzog 
hinaus, Albert zu dessen Rechten, Georg zur Linken. Da 
schlug das Pferd des Erzherzogs nach rechts aus und traf 
Albert am linken Unterschenkel oberhalb des Fußgelenks. 
Die Arzte konstatierten eine schwere Verletzung. Die erste
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.