Vorwort.
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ber meinen Onkel, den ruhmgekrönten Feldherrn und
weisen König Albert, ist schon so manches geschrieben
worden, aber vielleicht noch nicht das Buch über ihn. Die
Arbeit von Hassel behandelt nur die Zeit bis zu seiner
Thronbesteigung. Der Verfasser konnte auch unmöglich auf
alles eingehen, da König Albert damals noch lebte. Auch
fehlt manchmal der warme Ton, den wir als Sachsen so
gern in einem solchen Buche bei aller geschichtlichen Treue
gewünscht hätten. Ob es mir besser gelungen ist, muß ich
anderen überlassen zu beurteilen. Da es mir vergönnt war,
den hochverehrten König eingehend und intim kennen zu
lernen, nicht bloß als Kind, sondern auch als Erwachsener,
so kann ich vielleicht manches berichten, was einem an—
deren entgehen würde. Außerdem haben mir fast alle
Briefe, die sich von König Albert erhalten haben, nament-
lich die an seine Minister, vorgelegen. Freilich ist viel un-
ersetzliches Material infolge verschiedener testamentarischen
Bestimmungen und anderer Zufälle verbrannt worden, eine
Tatsache, die auf das tiefste zu beklagen ist. Namentlich
gilt dies von dem Briefwechsel zwischen dem König und
seiner Gemahlin, der nach letztwilliger Bestimmung der
Königin mit Ausnahme der Briefe aus den Jahren 1870/71
verbrannt werden mußte. Um so erfreulicher ist es, daß
sich der ganze Briefwechsel zwischen dem König und seinem
Vater, dem König Johann, erhalten hat. Ich hoffe, ihn
später veröffentlichen zu können. Allen denen, die mir in
so bereitwilliger Weise Briefe zur Verfügung gestellt haben,
und die ich nicht alle nennen kann, moöchte ich auch an dieser